Pressemitteilung | Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V.

Wiesehügel muss sich bei den Berliner Bauunternehmern entschuldigen

(Berlin) - Mit gezielten Provokationen Stimmungen gegen gesellschaftliche Gruppen zu erzeugen, ist zu einer Unsitte in der politischen, und nun auch in der tarifpolitischen Auseinandersetzung in Deutschland geworden.

In dem von ihrem Bundesvorsitzenden verfassten und an die Berliner Bauarbeiter verteilten „Aufruf an alle Berliner Bauarbeiter“ vom 10. Juni wird in unverantwortlicher Weise Geschichtsklitterung betrieben, um Emotionen zu wecken! Die Ereignisse des 17. Juni 1953 werden zu einer lohnpolitischen Auseinandersetzung heruntergespielt, um die Bauunternehmer in eine Reihe mit der SED-Diktatur zu stellen, die für den Bau der Berliner Mauer verantwortlich war; damit soll offenbar dem ab Montag geplanten Streik die fehlende innere Berechtigung verschafft werden.

Die Berliner Bauunternehmer weisen den Versuch des Bundesvorsitzenden der IG Bauen-Agrar-Umwelt, Klaus Wiesehügel, mit völliger Entschiedenheit zurück, sie auf eine Stufe mit den SED-Schergen zu stellen, auf deren Veranlassung der Aufstand der Ostberliner Bauarbeiter am 17. Juni 1953 gewaltsam niedergeschlagen wurde.

Wiesehügel spielt auf der Klaviatur Möllemanns, den die IG BAU selbst vor zwei Tagen aus ihren Reihen ausgeschlossen hat. Wiesehügel wie auch Möllemann provozieren bewusst. Ihnen ist es dabei egal, ob sie Geister wecken, die, einmal wachgerüttelt, danach trachten, unsere freiheitlich demokratische Grundordnung zu destabilisieren oder sogar zu beseitigen. Die deutsche Öffentlichkeit darf den Möllemännern und Wiesehügeln keinen Millimeter Raum lassen, und sie ist gut beraten, wenn sie ihnen ihre Schranken aufzeigt.

Wiesehügel muss sich damit abfinden, dass das Grundgesetz auch die negative Koalitionsfreiheit unter Schutz stellt. Es ist jedem Unternehmer freigestellt, sich bei einem Verband zu organisieren, der keinerlei tarifliche Bindung unterliegt. Die Löhne, die diese Unternehmer mit ihren Mitarbeitern in freien Verhandlungen vereinbaren, als Dumpinglöhne zu bezeichnen, ist eine perfide Anmaßung.

Die Berliner Bauunternehmer haben sich gerade in der schwierigen Zeit der Teilung unserer Stadt, oft zu ihrer sozialpolitischen Verantwortung bekannt und gehandelt. Die Berliner Bauunternehmer erwarten eine Entschuldigung für das nicht hinnehmbare provokative Verhalten des Bundesvorsitzenden der IG BAU, Klaus Wiesehügel.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachgemeinschaft Bau Berlin und Brandenburg e.V. Nassauische Str. 15 10717 Berlin Telefon: 030/8600040 Telefax: 030/86000461

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