Pressemitteilung | Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)

"Wir lassen uns nicht vor den Karren spannen" / NGG legt Gespräche über Branchenzuschläge für Leiharbeiter auf Eis

(Hamburg) - Nachdem im Mai und Juni mit den Gewerkschaften IG Metall und IG BCE Vereinbarungen über Zuschläge für Leiharbeiter in der Metall- und Elektroindustrie und der Chemieindustrie getroffen wurden, haben Vertreter der Leiharbeitsverbände BAP und IGZ angekündigt, auch mit der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) bald entsprechende Regelungen abzuschließen. Claus-Harald Güster, stellvertretender Vorsitzender der NGG, hat dem jetzt widersprochen:

"Von einer sich bald abzeichnenden Lösung kann keine Rede sein. In Wahrheit haben wir die Verhandlungen nach den ersten beiden Sondierungsgesprächen auf Eis gelegt. Von einem echten Interesse an einer Regelung im Sinne der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer war auf Seiten der Leiharbeitsverbände nichts zu spüren. Man musste schon den Eindruck haben, es ging ihnen nur darum, ein Signal der Beschwichtigung nach Berlin zu schicken."
Arbeitsministerin Ursula von der Leyen hatte in der Vergangenheit klargemacht, dass sich, falls die Tarifparteien keine Einigung über die verbesserte Entlohnung von Leiharbeitern erzielen können, der Gesetzgeber einschalten würde. Dem, so Claus-Harald Güster weiter, wollten BAP und IGZ "offenbar ganz dringend zuvorkommen."

"Es war klar, dass die Regelungen von IG Metall und IG BCE schon aus rein strukturellen Gründen nicht eins zu eins übertragbar sein würden. Die Ernährungsindustrie, über die zuallererst gesprochen wurde, ist sehr kleinteilig und mittelständisch geprägt. NGG hat dort hunderte von verschiedenen, passgenauen Tarifverträgen abgeschlossen. Das kann man nicht über einen Kamm scheren. Für den Organisationsbereich der NGG braucht es differenzierte Lösungen und Vereinbarungen. Leider haben BAP und IGZ offenbar daran gar kein Interesse. Wenn die Arbeitgeber der Leiharbeitsbranche nicht deutlich mehr Flexibilität zeigen, wird es keine gemeinsame Lösung geben können. Wir lassen uns nicht vor den Karren spannen, nur damit die Arbeitgeberseite in Berlin einen guten Eindruck machen kann. Unser Ziel bleibt 'Equal Pay' und 'Equal Treatment'. Die Politik muss handeln und den Einsatz von Leiharbeit endlich verantwortlich regeln."

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Hauptverwaltung Pressestelle Haubachstr. 76, 22765 Hamburg Telefon: (040) 38013-0, Telefax: (040) 3892637

(tr)

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