Zeitungsverlage profitieren vom Internet-Boom
(Berlin) - Die Zeitungsverlage profitieren vom Internet-Boom in Deutschland. Die Zugriffszahlen auf die Online-Angebote der Verlage hätten sich innerhalb eines Jahres verdoppelt, erklärte der Leiter Kommunikation + Multimedia beim Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Hans-Joachim Fuhrmann, am 11. Oktober 2000 bei der Jahrespressekonferenz in Berlin. Die Zeitungsverlage hätten die Herausforderungen des Internets, das sich auch hierzulande zum Massenmedium entwickele, angenommen. Dabei erfüllten die meisten Online-Angebote eine Komplementärfunktion zur gedruckten Zeitung. Deshalb sei es nicht verwunderlich, dass es zu keinerlei Einbußen im Print-Geschäft komme, weder im Leser- noch im Werbemarkt. "Die Online-Nutzer sind zugleich fleißige Zeitungsleser", so Fuhrmann. Daher würden Möglichkeiten einer intelligenten Verknüpfung von Print und Online genutzt. Sowohl im redaktionellen Bereich, als auch in der Funktion als Werbeträger und darüber hinaus im Marketing für die einzelnen Verlagsprodukte könnten die Zeitungen Internet und gedruckte Zeitung miteinander koppeln. "Cross Media ist hier der Schlüsselbegriff".
Zum Profil der Nutzer von Online-Angeboten der Zeitungen führte Fuhrmann aus, es handele sich um eine einkommensstarke, hochgebildete, im Umgang mit Online-Medien erfahrene und an E-Commerce stark interessierte Gruppe. Gerade für die werbungtreibende Wirtschaft seien dies beeindruckende Fakten.
Zur Entwicklung im Online-Werbemarkt erklärte Fuhrmann, dass sich die allgemeine Wachstumsdynamik auch bei den Verlagsangeboten widerspiegele - allerdings noch auf niedrigem Niveau. Die Hauptwerbekunden kämen aus den Bereichen Telekommunikation, Banken, Versicherungen, Automobil, Medien, Handel/Dienstleistung, Veranstaltung/Reise. Zu den Erwartungen und Ansprüchen der Internet-Nutzer führte Fuhrmann aus, dass vor allem hochwertige seriöse Inhalte gefragt seien. Qualitäten wie redaktionelle Kompetenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen würden auch im Internet immer wichtiger. Darin liege eine große Chance für die Verlage. Deren Inhalte seien auch bei externen Web-Site-Anbietern begehrt. Die Lieferung von Content an Dritte habe sich mittlerweile zu einem interessanten Geschäftsfeld entwickelt. Daneben suchten und testeten die Verlage Möglichkeiten für E-Commerce. Dies geschehe meist in Kooperationen. Partner seien häufig Finanzdienstleister und Logistikunternehmen mit Kompetenz im Transaktionsmanagement beziehungsweise im Bereich der Vertriebsleistungen.
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