Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK)

Zukunftsfeste Bildung braucht Strategie, neue Strukturen und Geld

(Frankfurt am Main) - „Die Qualität des Bildungsangebots wird angesichts der wirtschaftlichen Herausforderungen und der demografischen Entwicklung zum entscheidenden Faktor für die Prosperität von Regionen. Derzeit werden im Landtag einzelne Aspekte und Glaubenssätze diskutiert, der Weg zu einer zukunftsweisenden Bildungspolitik bleibt aber ohne erkennbare Strategie“, erklärt Dr. Uwe Vetterlein, Hauptgeschäftsführer der in der Schul- und Hochschulpolitik federführenden Industrie- und Handelskammer (IHK) Darmstadt. Die zentralen Handlungsfelder für eine Bildungspolitik mit Zukunft legen die IHKs in einem Strategiepapier dar.

Im Schulbereich müssen nach Ansicht der hessischen IHKs gewachsene Strukturen aufgebrochen werden. Der Weg zu mehr Selbstständigkeit und Eigenverantwortung ist richtig, greift aber solange zu kurz, wie Kultusbürokratie, Kommunalverwaltungen und die Politik das Tagesgeschäft der Schulen bestimmen. Zwischen Schulamt und kommunalem Schulträger ist kein Platz für die Selbstständige Schule. Gute Schulen kosten Geld. Die Schulträger müssen sich entscheiden, ob sie die Schulen sanieren und den Anforderungen entsprechend ausstatten wollen oder die Trägerrolle abgeben. Bei Selbstständigen Schulen mit klaren Bildungsstandards und Zentralprüfungen könnte sich der Landtag Diskussion über G 8, Lehrplanrevisionen, Schulformen, Ganztagsschulen etc. sparen und zudem aus dem Abbau von Kultusverwaltung eine große Zahl Lehrerstellen gewinnen.

Mit der Einführung von Bachelor- und Masterabschlüssen ist die strikte Gliederung in Universitäten, Fachhochschulen, Berufsakademien, Akademien usw. überholt. Es wird zunehmend auf die Profile und die Qualität der Angebote ankommen. Deshalb schlagen die IHKs die Schaffung eines Hochschulraumes Hessen mit ebenfalls weitgehend autonomen Hochschulen vor. Hier können bislang nicht genutzte Synergien entstehen und im Wettbewerb untereinander neue am Bedarf der Wirtschaft orientierte kooperative Studienangebote. Aber auch für die Hochschulen gilt: in Zukunft wettbewerbsfähig sein können, brauchen sie auf jeden Fall eine bessere finanzielle Ausstattung als heute. Wenn denn Mittel für die Gegenfinanzierung der Abschaffung der Studiengebühren vorhanden sind: Besser wäre es, sie den Hochschulen zusätzlich zur Verfügung zu stellen.

Das vollständige Strategiepapier kann unter www.ihk-hessen.de abgerufen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main (IHK) Pressestelle Börsenplatz 4, 60313 Frankfurt am Main Telefon: (069) 2197-0, Telefax: (069) 2197-1424

(el)

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