Deutsch, Französisch und Englisch müssen in Europa als gleichberechtigte Arbeitssprachen behandelt werden / Deutscher Kulturrat begrüßt Initiative von Bundestagspräsident Lammert, Deutsch als gleichberechtigte Sprache in der EU zu stärken

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, begrüßt das Schreiben von Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert an EU-Kommissionspräsident José Baroso mit der Forderung, künftig alle wichtigen EU-Dokumente ins Deutsche übersetzen zu lassen.

Bereits im März 2003 hat der Deutsche Kulturrat in seiner Resolution „Die deutsche Sprache stärken!“ gefordert, dass die deutsche Sprache innerhalb der Europäischen Union einen größeren Stellenwert bekommen muss.

Die meisten EU-Bürgerinnen und EU-Bürger sprechen Deutsch als erste Sprache. Deutsch ist neben Englisch und Französisch offiziell gleichberechtigte Arbeitssprache innerhalb der Europäischen Union. In zunehmendem Maße werden jedoch Arbeitsdokumente nur noch in Englisch und nicht mehr auch in Deutsch oder Französisch von der Europäischen Kommission vorgelegt. Dieses Vorgehen missachtet die getroffenen Vereinbarungen zur Gleichberechtigung der Arbeitssprachen in Europa.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Die EU-Kommission beruft sich immer wieder auf die kulturelle Vielfalt und hat sich darum im letzten Jahr für die Verabschiedung der UNESCO-Konvention zur kulturellen Vielfalt eingesetzt. Sprache ist ein wesentlicher Bestandteil der kulturellen Identität, deren Vielfalt im Sinne der UNESCO-Konvention auch in der Europäischen Union gewahrt werden muss. Es ist daher dringend erforderlich, dass die EU-Kommission sich daran erinnert, nicht nur nach außen kulturelle Vielfalt zu fordern, sondern auch selbst entsprechend zu handeln. Deutsch, Französisch und Englisch müssen als gleichberechtigte Arbeitssprachen innerhalb der Europäischen Union behandelt werden. Ausnahmen darf es nicht geben.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Chausseestr. 103, 10115 Berlin Telefon: (030) 24728014, Telefax: (030) 24721245

(sk)