Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Idee des Wiederaufbaus des Berliner Stadtschlosses wird in das Gegenteil verkehrt

(Berlin) - Der Deutsche Kulturrat, der Spitzenverband der Bundeskulturverbände, spricht sich gegen eine überwiegend private Nutzung des wiederzuerrichtende Stadtschlosses in Berlin aus. Der Deutsche Bundestag hat in seiner Sitzung am 04. Juli 2002 eindeutig eine überwiegend kulturelle Nutzung des Stadtschlosses beschlossen. Bislang ist geplant, dass die Sammlungen für außereuropäische Kunst aus Berlin-Dahlem, die wissenschaftshistorische Sammlung der Humboldt-Universität und die Berliner Stadt- und Landesbibliothek in das Gebäude einziehen sollen. Die nun vom Bundesbauministerium ins Gespräch gebrachte rein private Finanzierung des Stadtschlosses schließt eine überwiegend kulturelle Nutzung praktisch aus.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: Aus der angedachten Public-Private-Partnership zur Finanzierung des Wiederaufbaues des Berliner Stadtschlosses könnte eine Veranstaltung ohne „Public“ werden. Wer eine rein private Finanzierung und Nutzung des Stadtschlosses in der historischen Mitte von Berlin will, missachtet nicht nur den Beschluss des Deutschen Bundestages, sondern fügt der Kultur Schaden zu. Bislang ging man von einer Verteilung von öffentlicher zu privater Nutzung von 80 Prozent zu 20 Prozent aus. Die nun von der Stiftung Preußischer Kulturbesitz vorgeschlagenen 65 Prozent öffentlich-kulturelle Nutzung des rekonstruierten Stadtschlosses wäre ein deutlicher Rückschritt zu Lasten den Kultur, dessen Notwendigkeit erst noch geprüft werden müsste. Eine rein private Nutzung des Stadtschlosses würde der Idee der Rekonstruktion des Stadtschlosses zuwider laufen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat Chausseestr. 103, 10115 Berlin Telefon: 030/24728014, Telefax: 030/24721245

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