Pressemitteilung | (VDGH) Verband der Diagnostica-Industrie e.V.

Kliniklabore wandeln sich / Prognose: Niedergelassene Laborärzte und Krankenhäuser kooperieren stärker

(Frankfurt am Main) - Die Rolle der Labormedizin in der medizinischen Versorgung wird sich gravierend wandeln. Krankenhauslabore, niedergelassene Laborärzte und Laborgemeinschaften werden künftig stärker miteinander kooperieren. Diese Auffassung vertraten sowohl Heinz Kölking, der Präsident des Verbands der Krankenhausdirektoren (VKD), als auch Professor Dr. Johannes Aufenanger und Dr. Michael Müller vom Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL). Auf dem zwölften Diagnostica-Forum, das der Verband der Diagnostica-Industrie (VDGH) heute (15. Dezember 2005) in Berlin veranstaltete, prognostizierten sie die Entstehung regionaler labormedizinischer Kompetenzzentren.

Aufenanger, Sprecher für den Klinikbereich im BDL, sagte, es stelle sich nicht länger die Frage, ob ein Krankenhauslabor aus Kostengründen beibehalten oder ausgelagert werden soll. Vielmehr gehe es darum, vernünftige Modelle einer regionalen laborärztlichen Versorgung zu entwickeln. Von solchen regionalen Kompetenzzentren könnten auch kleine und mittlere Krankenhäuser profitieren, für die die Vollzeitstelle eines Laborarztes zu teuer wäre.

Kooperationen mit niedergelassenen Ärzten seien insbesondere außerhalb städtischer Regionen sinnvoll, in denen laborärztliches Spezialwissen anders kaum flächendeckend sichergestellt werden könne. Jede Klinik könne sich dann die Kompetenz holen, die sie gerade benötigt, betonte Dr. Michael Müller, der Vorsitzende der Sektion Niedergelassene Laborärzte im BDL.

Im Hinblick auf Qualität und Effizienz der gesamten Behandlungsabläufe sowie eines integrativen Ansatzes zwischen stationärer und ambulanter Behandlung, sei auch eine entsprechende integrative Ausrichtung der labormedizinischen Versorgung zweckmäßig und vorteilhaft, betonte VKD-Chef Kölking.

Der Vorsitzende des VDGH, Dr. Volker Oeding, wies darauf hin, dass die Labormedizin mit der Einführung des neuen fallbezogenen Krankenhaus-Abrechungssystems erheblich an wirtschaftlicher Bedeutung gewonnen hat. Nur Kliniken, die auch Nebenerkrankungen und Komplikationen erkennen, die auf die Behandlung und Genesungszeit Einfluss haben, könnten auch adäquate Fallpauschalen abrechnen. Geringe Mehrkosten für die Diagnostik zahlten sich in Form höherer Entgelte aus. Oeding wies darauf hin, dass nur lediglich 2,33 Prozent der Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung auf Laborleistungen entfallen. Im Jahr 2004 waren dies 3,27 Milliarden Euro.

Quelle und Kontaktadresse:
VDGH Verband der Diagnostica-Industrie e.V., c/o Thomas Postina Pressestelle Karlstr. 19-21, 60329 Frrankfurt Telefon: (069) 2556-1731, Telefax: (069) 236650

(sk)

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