Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Landtagswahl 2014: Thüringen darf nicht Billiglohnland Pflege bleiben / bpa ruft alle Thüringer auf, zur Wahl zu gehen

(Berlin) - In Thüringen benötigen die Pflegeeinrichtungen in den kommenden 15 Jahren rund 8.000 zusätzliche Fachkräfte, um ihre hohen Qualitätsstandards zu halten. Gleichzeitig liegen die Vergütungen, die die Kranken- und Pflegekassen zahlen, bis zu 30 Prozent niedriger als in den westlichen Nachbarländern. So können in Thüringen keine konkurrenzfähigen Gehälter gezahlt werden, um die Abwanderung zu stoppen. Der bpa Thüringen erwartet als mitgliederstärkster Verband von Pflegeanbietern von der künftigen Landesregierung Unterstützung, um ein Verhandlungsklima zu schaffen, in dem die Kranken- und Pflegekassen angemessene Preissteigerungen zulassen.

"Am 14. September wählen die Thüringerinnen und Thüringer einen neuen Landtag. Auch tausende Pflegekräfte, Pflegebedürftige und deren Angehörige gehen zur Wahl. Sie werden genau beobachten, ob die Politik den Ankündigungen Taten folgen lässt", sagt Margit Benkenstein, die Vorsitzende der bpa-Landesgruppe Thüringen, mit Blick auf den Wahlsonntag und darüber hinaus.

"Wir haben die Ausbildungszahlen erheblich gesteigert. Wir unterstützen Umschulungen und Weiterbildungen, wir bemühen uns um ausländische Fachkräfte und betreiben Werbung für den Beruf - landauf, landab", beschreibt Benkenstein das Engagement des bpa Thüringen. Allerdings könne es sich niemand leisten, dass die Pflegevergütung, ambulant wie stationär, bis zu 30 Prozent niedriger ist als in den westlichen Nachbarländern.

"In einem Gutachten für die Landesregierung wird vorgeschlagen, das Verfahren der Pflegesatzanpassung durch einen pauschalen Inflationsausgleich zu vereinfachen", sagt Benkenstein, die den Vorschlag der Experten befürwortet.
Außerdem muss laut bpa Thüringen die Zulassung von Altenpflegehelferinnen zur Weiterbildung zur Fachkraft unbürokratischer laufen. Thüringen sollte das Schulgeld auch an privaten Altenpflegeschulen abschaffen und eine Ausbildungsumlage einführen, damit auch die Betriebe ausbilden, die sich bislang noch zurückhalten.

"In den kommenden Jahren steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in Thüringen und damit der Bedarf an Pflegekräften. Wir wünschen uns viele selbstbewusste Wähler und verantwortungsbewusste Politiker", hofft Margit Benkenstein mit Blick auf den Wahlsonntag.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bundesgeschäftsstelle Pressestelle Friedrichstr. 148, 10117 Berlin Telefon: (030) 30878860, Fax: (030) 30878889

(sy)

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