Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Bundesgeschäftsstelle

Pflegende Angehörige nicht allein lassen / bpa fordert zur Woche der Demenz Information der Pflegekassen über noch zustehende Leistungen

(Berlin) - Anlässlich der Woche der Demenz, an der sich auch der bpa und seine Mitgliedseinrichtungen im Rahmen der Allianz für Demenz beteiligen, erklärt bpa Präsident Bernd Meurer:

"Mit Veranstaltungen und Vorträgen beteiligen sich viele der über 9.000 Mitgliedseinrichtungen des bpa an der Woche der Demenz. Das ist nicht nur eine Gelegenheit auf Demenz aufmerksam zu machen, sondern auch die vielen pflegenden Angehörigen in den Blick zu nehmen.

Erfreulicherweise bringt das Pflegestärkungsgesetz deutliche Verbesserungen für Menschen mit Demenz. Sie werden nun auch vom neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff erfasst. Das ist ein guter und wichtiger Schritt für die Erkrankten und ihre Angehörigen. Es ist aber sehr enttäuschend und auch völlig unverständlich, dass bei vielen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen nicht bekannt ist, welche Leistungen sie beanspruchen können.

Wie neueste Zahlen bestätigen, nehmen nur die Hälfte der Pflegebedürftigen bzw. ihrer pflegenden Angehörigen diese Leistungen in Anspruch. Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit vor allem durch die Pflegekassen gefragt. Denn es kann nicht sein, dass diejenigen, die am stärksten belastet sind, keine Entlastung erfahren, weil sie nicht über die nötigen Informationen verfügen. Das ist für uns eine originäre Aufgabe der Pflegekassen gegenüber deren Versicherten. Dort laufen alle Informationen zusammen, welche Leistungsansprüche bestehen und welche davon bereits in Anspruch genommen wurden. Deshalb fordern wir von den Pflegekassen, den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen mindestens halbjährlich mitzuteilen, wie viele Betreuungs-, Entlastungs- sowie Verhinderungspflegeleistungen ihnen noch zustehen. Das wäre ein wirksames Instrument.

Der bpa beteiligt sich bereits heute aktiv an der Beratung der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen. So erhalten Angehörige, die ein pflegebedürftiges Familienmitglied zu Hause pflegen, professionelle kostenlose Beratung und Schulung bei den mehr als 3.000 Pflegeberatern der bpa-Mitglieder. Hierzu hat der Verband mit allen großen Pflegekassen Verträge abgeschlossen, insbesondere auch um den Umgang mit Menschen mit Demenz zu schulen und den Austausch mit anderen Angehörigen zu fördern. Deshalb ist die Einführung gesonderter Beratungsstellen, wie sie im Pflegestärkungsgesetz III vorgesehen ist, kontraproduktiv. Das führt nur zu noch mehr Verwirrung und Zersplitterung der Informationsangebote. Was wir brauchen ist die Unterstützung für eine umfassende Beratung aus einer Hand und direkt vor Ort, die Pflegedienste am besten leisten können."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Bundesgeschäftsstelle Olaf Bentlage, Leiter, Kommunikation Friedrichstr. 148, 10117 Berlin Telefon: (030) 30878860, Fax: (030) 30878889

(cl)

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