Pressemitteilung | Deutscher Kulturrat e.V.

Warhol-Verkauf: NRW hat die Büchse der Pandora geöffnet / Nordrhein-Westfalen hat das Tabu gebrochen, dass Kunst aus öffentlichem Besitz nicht verkauft wird

(Berlin) - Die heute Nacht stattgefundene Versteigerung der beiden Werke von Andy Warhol "Triple Elvis" und "Four Marlons" brachte den stolzen Erlös von 151,5 Millionen Dollar. Das Land Nordrhein-Westfalen hat damit sein Ziel erreicht, seine Spielbank in Aachen zu sanieren, eine weitere in Köln aufzumachen und es bleibt sogar noch etwas für das Haushaltsloch des Landes übrig. Der Kultur hat das Land damit nachhaltigen Schaden zugefügt.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: "Der Kunstmarkt gehört zu den dynamischsten Kulturmärkten, das ist erfreulich. Wie wir gerade am Beispiel der Versteigerung der Warhol-Werke sehen können, kann es aber auch äußerst gefährlich sein. Ich sehe vor meinem geistigen Auge schon die Kämmerer mancher notleidender Kommune und so manchen Landesfinanzminister, die jetzt die Kunstsammlungen in den Depots ihrer Museen und ihrer kommunalen und landeseigenen Unternehmen taxieren. Wieviel Haushaltslöcher könnte man mit dem Verkauf dieser Werke wohl stopfen! Nordrhein-Westfalen hat mit dem Verkauf von landeseigener Kunst die Büchse der Pandora geöffnet und damit massiven Schaden angerichtet. Das Tabu, dass Kunst aus öffentlichem Besitz nicht verkauft wird, wurde gebrochen."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Kulturrat e.V. Olaf Zimmermann, Geschäftsführer Mohrenstr. 63, 10117 Berlin Telefon: (030) 226 05 28-0, Fax: (030) 226 05 28-11

(cl)

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