Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) / Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (VKS)

Duales System Deutschland zukünftig nur noch renditeorientiert

(Köln) - Mit der bevorstehenden Übernahme des Dualen Systems Deutschland (DSD) durch einen nordamerikanischen Finanzinvenstor verabschiedet sich die DSD AG von ihrem bisherigen Selbstverständnis, auch Bestandteil der Daseinsvorsorge im Sinne einer öffentlichen Auftragserfüllung zu sein. „Zukünftig werden beim DSD nur noch der Shareholder Value und damit die Rendite im Mittelpunkt stehen“, erklärte der Vorstandsvorsitzende des Verbands kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (VKS im VKU), Dr. Rüdiger Siechau, am 03. Dezember in Köln. Die Interessen der Bürger gerieten dadurch eindeutig in den Hintergrund. Der Bürger wolle nicht ausländische Kapitalinvestoren unterstützen, sondern er wolle eine umweltgerechte Entsorgung und einen sozialen Mehrwert vor Ort durch sichere Arbeitsplätze, durch Entsorgungssicherheit in der Region und durch hochwertige Verarbeitungstechniken, die hochwertiges Recyclingmaterial hervorbringen – alles andere sei ökologische Feigenblatt-Politik. Die DSD AG mache schließlich Umsätze und profitable Geschäfte mit den Abfällen, die über die Lizenzentgelte von der Bevölkerung vorfinanziert seien. Wenn die DSD AG die Vorgaben des Kartellamtes zur Gesellschafterstruktur ernst nehmen würde, brächte sie die Aktien direkt an die Börse. Nur durch Streubesitz könne ein breiter Kreis von Aktionären die Geschäftspolitik mitbestimmen und von möglichen betriebswirtschaftlichen Optimierungsprozessen profitieren. Unter dem Vorwand der Vorgaben des Bundeskartellamtes unternehme der DSD-Vorstand alles, die Kommunen aus der Auftragsvergabe zu verdrängen. Damit nehme er offensichtlich in Kauf, dass bewährte und funktionierende Kooperationen zwischen DSD und den kommunalen Betrieben nicht mehr fortgesetzt werden könnten und bundesweit viele Arbeitsverhältnisse beendet werden müssten. Die Bemühungen, die Kommunen in die Entscheidungsprozesse der DSD AG einzubinden und den Vertretern der Bürgerschaft das Gefühl zu vermitteln, man könne die Geschicke der DSD AG mitbestimmen, diene lediglich dazu, den Anschein einer „staatspolitisch seriösen Infrastruktur“ aufrecht zu erhalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung e.V. (VKS) Brohler Str. 13, 50968 Köln Telefon: 0221/3770385, Telefax: 0221/3770371

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