Pressemitteilung | Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) / Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (VKS)

Elektroindustrie und Elektroaltgeräteregister haben / Aufwand für E-Schrott-Abhollogistik unterschätzt!

(Köln) - „Die Abhollogistik für die Elektro- und Elektronikaltgeräte, die von den Kommunen aus der bürgernahen Sammlung bereitgestellt werden, funktioniert nicht!“ – „Vom Gesetz verpflichtete Hersteller kommen ihrer Produktverantwortung noch nicht nach!“ – „Die kommunalen Übergabestellen sind nicht rechtzeitig mit geeigneten Sammelbehältern (Containern) in ausreichender Stückzahl ausgestattet worden!“ – „Die geregelte Abholung der als voll gemeldeten Behälter in der Verantwortung von Herstellern und der Gemeinsamen Stelle EAR funktioniert seit Inkrafttreten der Altgerätesammlung am 24. März nicht!“ – „Beauftragte für die Behältergestellung verhindern den Transport der eigenen Container durch Dritte!“ So zusammengefasst lauten derzeit die Beschwerden, die uns als Rückmeldung der kommunalen Betriebe erreichen, erklärt der Vorstandsvorsitzende des VKS im VKU, Dr. Rüdiger Siechau.

Die kommunalen Betriebe haben ihren Teil im Rahmen der flächendeckenden Elektroaltgeräteentsorgung pünktlich in die Praxis umgesetzt. Die bürgernahe Sammlung funktioniert und die Elektro- und Elektronikaltgeräte aus privaten Haushalten erreichen die kommunalen Sammelstellen in unvermindert hohem, vielerorts sogar deutlich erhöhtem Mengenstrom. Die Übernahme der vollen Container und Sammelbehälter in die Verantwortung der Hersteller an der im Gesetz als Schnittpunkt festgelegten Abholstelle erfolgt jedoch nicht in der angestrebten Weise. Daraus resultiert ein Stau im System, der über kurz oder lang wegen überquellender Sammelstellen zum Nachteil der Bürger die Schließung der kommunalen Recyclinghöfe und Einstellung der mobilen Elektroaltgerätesammlung nach sich ziehen könnte.

„An dieser Stelle müssen wir uns fragen, wo Fehler im System stecken und wie kurzfristig Abhilfe geschaffen werden kann“ bietet Siechau weitere Hilfe der kommunalen Dienstleister an, um den neuen Mitstreitern im System zunächst unter die Arme zu greifen. „Wir sollten gemeinsam alles daran setzen, dieses neue Sammelsystem nicht gleich zum Start bei der Bevölkerung in Misskredit geraten zu lassen.“

Ein wesentlicher Schwachpunkt des EAR-Systems liegt in der fehlenden Transparenz für die kommunalen Betriebe bei Behältergestellung einerseits, und der Abholung der „voll“ gemeldeten Container andererseits. Die Beauftragung und Durchführung dieser Dienstleistungen liegt allein in den Händen der durch das ElektroG verpflichteten Hersteller. Beide Vorgänge sind im EAR-System entkoppelt, was regelmäßig dazu führt, dass der Besitzer des aufgestellten Containers nicht auch gleichzeitig mit der Abholung des befüllten Containers beauftragt wird. Dieses Vorgehen wird von den Containerbesitzern, trotz entsprechender Verträge mit den Herstellern und dem akzeptierten Verfahren der Stiftung EAR, nicht mitgetragen. Es wird nun durch die mit der Containergestellung beauftragten Betriebe versucht, die Kommunen als Koordinierungsstellen für die vertragliche Abstimmung zwischen Containerbesitzer und Transporteur des befüllten Containers zu missbrauchen. „Es ist unbedingt zu fordern, dass die Hersteller ihre Beauftragten für Containergestellung und/oder Abtransport der befüllten Container in eigener Regie nach Zuweisung durch EAR koordinieren“ so Siechau weiter. „Diese Koordinierung wurde von den beteiligten Interessenverbänden ZVEI und Bitcom immer als leicht zu lösendes Detail verkauft, nun sollten diese zusammen mit ihren Herstellern und Vertreibern die Ärmel aufkrempeln und endlich funktionierende Abläufe installieren.“

Quelle und Kontaktadresse:
VKS im VKU Verband Kommunale Abfallwirtschaft und Stadtreinigung im VKU e.V. Karin Opphard, Geschäftsführerin Brohler Str. 13, 50968 Köln Telefon: (0221) 3770385, Telefax: (0221) 3770371

(tr)

NEWS TEILEN: