Pressemitteilung | DIN e.V. - Deutsches Institut für Normung

Im vergangenen Jahr rund 18 Prozent mehr Normen veröffentlicht / Normen vor allem in der IT-Technik gefragt

(Berlin) - Produktiv, effektiv, stabil und dynamisch: Unter diesen vier Stichworten resümierte DIN-Direktor Dr.-Ing. Torsten Bahke die Arbeitsergebnisse des Instituts anlässlich der Jahrespressekonferenz am 5. Mai 2003 in Berlin.

Im Jahr 2002 hat das DIN Deutsches Institut für Normung e.V. insgesamt 2.478 Normen veröffentlicht, rund 18 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Davon waren 1.049 neue Normen und 1.429 überarbeitete Fassungen bestehender Normen. Der Normenbestand ist auf 27.179 gestiegen. Auch die Nachfrage steigt: Vier Millionen Recherchen nach Normen sind 2002 allein über die Online-Datenbank gelaufen.

Die Produktivitätssteigerung zeige, dass das DIN mit erhöhten Anforderungen fertig werden und den wachsenden Normungsbedarf des Marktes erfüllen könne, aber die Produktivität sei nicht alles, erklärte Bahke. "Nicht die Anzahl der Normen, die wir in einem Jahr veröffentlichen, ist das Maß unserer Leistungsfähigkeit, sondern die Effizienz, mit der die einzelnen Normen erarbeitet werden", so Bahke weiter. Durch konsequentes Projektmanagement und den Einsatz moderner IT-Technik könne die Zielvorgabe von 36 Monaten für die Erstellung einer Norm immer öfter erreicht werden.

"Als Dienstleister der Wirtschaft auf dem Gebiet der Normung sind wir verpflichtet, die uns zur Verfügung gestellten Ressourcen optimal einzusetzen", sagte Bahke. Weil die interessierten Kreise dies anerkennen, stehe die Finanzierung des DIN weiterhin auf solider Basis. Der Haushalt (2002: 66 Mio. EUR) setzt sich zusammen aus eigenen Erlösen durch den Normenverkauf und andere Aktivitäten, aus Förder- und Mitgliedsbeiträgen der Wirtschaft sowie aus projektgebundenen Mitteln der öffentlichen Hand. Als gemeinnütziger Verein ist es das Ziel des DIN, für einen ausgeglichenen Haushalt zu sorgen. "Das haben wir 2002 erreicht, unsere finanzielle Grundlage bleibt stabil", bestätigte Bahke.

Die Zahl der 2002 veröffentlichten neuen Normen belegt, dass sich die Normung dem technischen Wandel dynamisch anpasst. Besonders in innovativen Bereichen ist eine verstärkte Entwicklung neuer Normen zu verzeichnen - Beispiel: Biometrie.

Mit dem weiteren Vordringen der IT-Technik in alle gesellschaftlichen Bereiche steigt der Normungsbedarf, aber auch der Bedarf an Spezifikationen, die schneller fertig sind, weil sie nicht auf einen breiten Konsens angewiesen sind. Für diese Zwecke bietet das DIN die Veröffentlichung als PAS - Publicly Available Specification - an. In den letzten Monaten sind auf diesem Weg mehrere Spezifikationen zu E-Government sowie zur Strukturierung und Beschreibung von Dienstleistungsangeboten innerhalb kurzer Zeit erarbeitet und veröffentlicht worden.

Als Vizepräsident der International Organisation for Standardization (ISO) hat sich der DIN-Direktor für eine noch engere Zusammenarbeit mit den beiden anderen internationalen Normungsorganisationen eingesetzt: International Electrotechnical Commission (IEC) und International Telecommunication Union (ITU). Unter dem virtuellen Dach einer World Standards Cooperation werden die Feinabstimmung der Projekte und die interdisziplinäre Zusammenarbeit künftig Synergien zur Effektivitätssteigerung und Kostenreduzierung erzeugen.

Für die exportintensive deutsche Wirtschaft sollte dies ein Anreiz sein, ihr Engagement in der Normungsarbeit - vor allem auf internationaler Ebene - als strategische Investition in ihre eigene Zukunft zu sehen und entsprechend zu handeln.

Quelle und Kontaktadresse:
DIN Deutsches Institut für Normung e.V. Burggrafenstr. 6, 10787 Berlin Telefon: 030/26010, Telefax: 030/26011231

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