Pressemitteilung | Verband der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte e.V. (VVTN)

Jahrestagung der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte: Erwarte das Unerwartete! - Neue Tierseuchen auf dem Vormarsch

(Bonn) - Wir müssen uns auf neue Tierseuchen einstellen. Aber wir wissen nicht, wann sie kommen. Diese Botschaft vermittelte Dr. Ute Ziegler auf der Jahrestagung der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte am 27. September 2013 in Wiesbaden.

Ziegler eröffnete die Vortragsveranstaltung mit Ausführungen über neue Tierseuchen mit zoonotischem Potenzial. Weltweiter Reiseverkehr und Handel führen zur "Einfuhr" neuer Tierseuchenerreger durch Insekten, die mit Altreifen und Schnittblumen nach Europa kommen. Diese Tierseuchen stehen zum Teil schon vor der Tür, wie die Afrikanische Schweinepest im Osten Europas. Von daher stelle sich nicht mehr die Frage ob sie uns erreichen, sondern wann, meinte die Referentin, Virologin am Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems.

Die Afrikanische Pferdepest, Afrikanische Schweinepest sowie die Rinderpest und die Pest der kleinen Wiederkäuer sind nach jetziger Erkenntnis nur für Tiere gefährlich. Andere Krankheiten wie die Japanische Enzephalitis, das West-Nil-Virus und das Rift Valley Fieber sind als Zoonose auch für den Menschen von Bedeutung.

Ziegler empfahl, auf das Vorkommen dieser Krankheiten vorbereitet zu sein, konnte aber naturgemäß nicht vorhersagen, in welchem Umfang Mensch und Tier betroffen sein werden.

Über Audits des Lebensmittel- und Veterinäramtes der Europäischen Union in Deutschland informierte anschließend Dr. Anita Schwarzbach vom Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL). In einem Vortrag von hohem praktischem Wert schilderte sie den Ablauf der Inspektionen des Lebensmittel- und Veterinäramtes (FVO) der EU. Die Inspektionen zielten nicht auf die Sanktionierung der inspizierten Betriebe, sondern auf die Funktionsfähigkeit der amtlichen Überwachungsbehörden bei der Umsetzung des EU-Rechts. Schwarzbach nahm den Betrieben die Angst vor den Inspektionen und gab nützliche praktische Tipps zum Verhalten während der Audits.

Zur Jahrestagung der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte trafen sich in diesem Jahr rund 160 Teilnehmer einschließlich der Gäste aus den benachbarten Branchen und von Behörden. Neben der öffentlichen Vortragsveranstaltung fanden die internen Sitzungen der Verbandsgremien und eine Ausstellung der Zulieferer statt. Die nächste Tagung ist am 25. / 26. September 2014 in Dresden.

Im Verband der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte verarbeiten insgesamt 22 Unternehmen in 52 nach Kategorien getrennten Anlagen fast 3 Mio. to tierische Nebenprodukte zu Erzeugnissen, die von der thermischen Verwertung bis zur Heimtiernahrung vielfältige Verwendung finden. Mit mehr als 2.400 Arbeitnehmern wird ein Umsatz von über 700 Mio. Euro erzielt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte e.V. (VVTN) Pressestelle Adenauerallee 87, 53113 Bonn Telefon: (0228) 2121-75, Fax: (0228) 2121-98

(tr)

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