Pressemitteilung | Verband der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte e.V. (VVTN)

Nebenprodukt-Betriebe fordern Konsequenz beim Klimaschutz

(Bonn) - Eine Anpassung der Förderung erneuerbarer Energien an das EG-Recht forderten die Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte (VTN) am 1. Oktober 2010 auf ihrer Jahrestagung in Leipzig. Ihr Verband kritisierte, dass tierische Nebenprodukte der EU-Kategorien 1 und 2 entgegen der entsprechenden EU-Richtlinie noch nicht als förderfähige Biomasse anerkannt sind.

Die Bundesländer hatten auf der Agrarministerkonferenz am 30. April 2010 den Bund aufgefordert, tierische Nebenprodukte der Kategorien 1 und 2 in die Biomassedefinition aufzunehmen und den vollständigen Ausschluss von tierischen Fetten zur Biodieselproduktion ab 1. Januar 2012 rückgängig zu machen.

Auf der Jahresversammlung des Verbandes der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte e.V. (VVTN) in Leipzig ermunterten die Betriebe die Bundesregierung, diesem Verlangen nachzukommen. Sie verwiesen darauf, dass die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU eine Unterscheidung zwischen der bereits als Biomasse anerkannten Kategorie 3 und den noch fehlenden Kategorien 1 und 2 nicht treffe und das deutsche Recht daher derzeit EU-rechtswidrig sei.

Tierische Proteine und Fette der Kategorien 1 und 2 werden derzeit verbrannt, als Düngemittel genutzt, in der Oleochemie eingesetzt oder als Brennstoffsubstitute verwendet. Obgleich es sich hier um nachwachsende Rohstoffe handelt, sind sie in die EEG-Förderung nicht eingeschlossen und daher bei der Nutzung als Biodiesel gegenüber pflanzlichen Rohstoffen benachteiligt.

Weiterhin befassten sich die VTN mit dem in der sogenannten TSE-Roadmap vorgesehene Aufhebung des Verfütterungsverbots tierischer Proteine der Kategorie 3. Sie wiesen darauf hin, dass die Logistik für die Rückverfolgbarkeit und den Ausschluss der missbräuchlichen Verwendung anderer Rohstoffe bereits fest etabliert sei. Die EU beabsichtigt bekanntlich, nach Vorliegen einer zuverlässigen Tierartidentifizierung tierische Proteine vom Schwein für die Geflügelfütterung und vom Geflügel für die Schweinefütterung wieder zuzulassen. Im Hinblick auf die Öffentlichkeit äußerten die Betriebe zwar Verständnis dafür, Wiederkäuerproteine hiervon zunächst auszunehmen. Es sei jedoch nicht logisch erklärbar, wenn Nebenprodukte von Rindern zwar als Kategorie-3-Material eingestuft seien und damit außerhalb des BSE-Verdachts stünden, aber dennoch nicht als Futtermittel für Nutztiere verwendet werden dürften.

In Leipzig trafen sich am 30. September und 1. Oktober 2010 über 170 Vertreter der VTN und der benachbarten Branchen sowie weitere Gäste. Im Mittelpunkt der Tagung standen die Vorträge von Prof. Dr. Wolfgang Branscheid (Max Rubner-Institut, Kulmbach) über Klimaschutz und Ressourcenschonung, Dr. Peter Jahr (Mitglied des Europäischen Parlaments) über die politische Behandlung des Themas und Lars Langefeld (Umweltbundesamt, Deutsche Emissionshandelsstelle, Berlin) über den Emissionshandel.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Verarbeitungsbetriebe Tierischer Nebenprodukte e.V. (VVTN) Pressestelle Adenauerallee 87, 53113 Bonn Telefon: (0228) 2121-75, Telefax: (0228) 2121-98

NEWS TEILEN: