Pressemitteilung | Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V. (pvs)

Jetzt sinnvolle Steuerungsinstrumente einführen

(Berlin) - Der Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e. V. (PVS Verband) begrüßt den Beschluss des Koalitionsausschusses, das gescheiterte Modell Praxisgebühr zum 1. Januar des kommenden Jahres zu stoppen. Jetzt gilt es, wirkungsvolle Steuerungsinstrumente einzuführen.

Um die Gesundheitsversorgung langfristig zu sichern, müssen Steuerungsinstrumente für die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen entwickelt werden. Die Praxisgebühr hat dieses Ziel voll und ganz verfehlt. Statt die Anzahl der Arztbesuche zu reduzieren, hat sie den Verwaltungsaufwand in den Arztpraxen in die Höhe getrieben. "Ein solidarisches Versicherungssystem kann nur funktionieren, wenn jeder einzelne sich auch solidarisch verhält und Leistungen verantwortungsbewusst in Anspruch nimmt", sagt Stefan Tilgner, Geschäftsführendes Vorstandsmitglied im PVS Verband. "Das ist in der gesetzlichen Krankenversicherung aber gar nicht möglich, da es im Sachleistungsprinzip keine Kostentransparenz gibt", so Tilgner weiter.

Gemeinsam mit dem Gesundheitsökonomen Dr. Thomas Drabinski und der Kassenärztlichen Vereinigung Schleswig-Holstein hat der PVS Verband deshalb ein neues Versorgungsmodell entwickelt. Das "Gesundheitskonto mit Solidargutschrift" (www.solidargutschrift.de) verbindet eine sozial verträgliche Eigenbeteiligung der Patienten an den Behandlungskosten mit einer impliziten Kostenerstattung. Voraussetzung dafür ist Kostentransparenz, die nur auf Basis einer Einzelleistungsvergütung erreicht werden kann. "Wir haben mit dem 'Gesundheitskonto mit Solidargutschrift' ein Konzept entwickelt, das die Kostenerstattung in der gesetzlichen Krankenversicherung gangbar macht. Das ist kein Selbstzweck. Kostenerstattung heißt Kostentransparenz und das ist die Voraussetzungen dafür, dass die Versicherten sich verantwortungsbewusst verhalten können", erläutert Tilgner.

Die Diskussion um das Ende Praxisgebühr hat die Aufmerksamkeit darauf gelenkt, dass wir Steuerungselemente brauchen, soll die medizinische Versorgung langfristig und auf einem hohen Niveau gesichert werden können. Nun gilt es den richtigen Weg einzuschlagen. Kostentransparenz und Einbindung der Versicherten durch sozial verträglich gestaltete Eigenbeteiligungen und Kostenerstattung sind die Mittel der Wahl.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Privatärztlichen Verrechnungsstellen e.V. (pvs) Pressestelle Straßmann-Haus, Schumannstr. 18, 10117 Berlin Telefon: (030) 28049630, Telefax: (030) 28049635

(tr)

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