Pressemitteilung | Junge Union Hessen

JU mahnt zur Zurückhaltung / Verbot von Computerspielen keine Lösung des Problems

(Wiesbaden) - Nach dem Amoklauf eines ehemaligen Schülers in seiner Schule im westfälischen Emsdetten mahnt die Junge Union Hessen zur Zurückhaltung der Politik. Schon wenige Stunden nach der Bluttat vom vergangenen Montag waren Parteiübergreifend Stimmen laut geworden beispielsweise so genannte Ego-Shooter in Deutschland zu verbieten. Bei diesen Spielen übernimmt der Spieler die Rolle einer Figur in einer künstlichen Computerwelt und versucht mittels Neutralisierung seiner Gegner bestimmte Spielziele zu erreichen.

Es sei aus der Sicht der JU Hessen zum jetzigen Zeitpunkt noch überhaupt nicht möglich die genauen Motive des Täters zu ergründen. Der hinterlassene Abschiedsbrief gebe jedenfalls keine Hinweise, dass Computerspiele zur Tatbegehung beigetragen haben. Vielmehr seien die Ursachen für die Tat im Elternhaus und im sozialen Umfeld des Ex-Schülers zu suchen, der sich erniedrigt und wertlos gefühlt habe und mit seiner Tat Rache nehmen wollte.

Die Diskussion über ein Verbot gewaltverherrlichender Computerspiele komme daher zu früh. „Weit über eine Million Jugendliche in Deutschland spielen solche Spiele“, führte Thomas Müller, jugendpolitischer Referent der JU Hessen, hierzu aus. „Wir kennen diese Diskussion schon. Auch als vor 4 Jahren in Erfurt ein Schüler ein Blutbad anrichtete wurde sie geführt. Aber auch damals stellte sich heraus, dass andere Motive ausschlaggebend für die Tat waren.“ Müller rief Politiker sowie Eltern auf, sich mehr Zeit für die Bedürfnisse der Jugend in unserem Land zu nehmen. Nur durch gezielte Ansprache und Anerkennung des Einzelnen könne der Frust und die innere Einsamkeit überwunden werden, die in Emsdetten den Täter zur Tat bewegten. Schnellschüsse wie Verbote von Computerspielen, die Millionenfach in Deutschland gespielt werden, ohne dass es zu negativen Folgen kommt, seien keine Lösung des Problems.

Quelle und Kontaktadresse:
Junge Union Deutschlands Landesverband Hessen Pressestelle Frankfurter Str. 6, 65189 Wiesbaden Telefon: (0611) 379097, Telefax: (0611) 371020

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