Pressemitteilung | MEDI Baden-Württemberg e.V.

Lipobay: VVNW fordert Prüfung von Schadensersatzansprüchen

(Stuttgart) - Der Vorstand der Vertragsärztlichen Vereinigung Nordwürttemberg (VVNW) hat beschlossen, Schadensersatzforderungen ihrer Mitglieder im Zusammenhang mit der Marktrücknahme des Medikaments Lipobay zu prüfen. Hierzu wird der Vorstand der VVNW die KV Nord-Württemberg und die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) auffordern. Die VVNW befürchtet Kosten bei Therapieumstellungen der Patienten in zweistelliger Millionenhöhe zu Lasten der Patienten, Ärzte und Krankenkassen.

"Die Kosten der Umstellung jedes Patienten, der bisher Lipobay eingenommen hat, schätzen wir auf rund 130 Mark", erklärt Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender der VVNW. "Diese Kosten werden bei pauschalierter und budgetierter Bezahlung der Ärzte voll zu unseren Lasten gehen." Die 130 Mark ergeben sich aus mehreren ärztlichen Beratungen und Laboruntersuchungen. Diese sind bei jeder Umstellung auf ein anderes Medikament erforderlich. Das heißt, ein Patient, der früher Lipobay eingenommen hat und jetzt auf ein anderes Medikament umgestellt wird, muss mehrmals vom Arzt beraten und es müssen gezielte Laboruntersuchungen durchgeführt werden.

Bei rund 500 000 Verordnungen bundesweit und fallen somit Kosten von ca. 65 Millionen Mark an. In Nordwürttemberg, so schätzt die VVNW, sind es bei ca. 35 000 Verordnungen rund 4,5 Millionen Mark.

"Hinzu kommt, dass alle bereits bezahlten Lipobay-Packungen jetzt zu Arzneimüll werden", so Baumgärtner. Diese Packungen haben bundesweit ca. 100 Millionen Mark, in Nordwürttemberg rund 7 Millionen Mark gekostet. Diese Kosten belasten voll die Arzneimittelbudgets der Ärzte und stehen damit nicht mehr für die Versorgung der Patienten zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Vertragsärztliche Vereinigung Nordwürttemberg Elsässer Str. 21 70435 Stuttgart Telefon: 0711/87052133 Telefax: 0711/87052150

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