Pressemitteilung | Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. (DGVN)

UN prangert Wissenskluft in arabischen Ländern an / Arabischer UN-Bericht fordert Aufbau einer arabischen Wissensgesellschaft

(Amman/Berlin) - In einem dramatischen Appell an die arabische Welt weist das UN-Entwicklungsprogramm (UNDP) auf die wachsende Wissenskluft in arabischen Ländern hin und fordert eine kulturelle Öffnung der islamischen Gesellschaft für mehr Bildung und Wissen. Der am 20. Oktober in Amman vorgestellte 2. Arabische Bericht über die menschliche Entwicklung (AHDR) wurde von Arabern für Araber geschrieben. Zum gleichen Zeitpunkt hat die Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen (DGVN) in Berlin eine Kurzfassung veröffentlicht.

Schon der arabische UN-Report aus dem vergangenen Jahr forderte die arabische Welt auf, grundlegende Hindernisse menschlicher Entwicklung in der Region zu überwinden, nämlich Defizite bei der Gewährung von Freiheiten, der Ermächtigung der Frauen und im Wissensbereich. Seitdem sind diese Herausforderungen zum Teil sogar größer geworden - vor allem hinsichtlich der Gewährung von Freiheiten.

Nach Auffassung der Autoren sollten die arabischen Staaten ihre Verbindungen zu anderen Nationen, Kulturen und Religionen intensiv ausbauen: "Offenheit, Interaktion und Kritikfähigkeit können den Wissenserwerb wesentlich unterstützen".

Der Bericht wendet sich auch gegen Bemühungen, die Region von außen zu verändern. Kritisiert wird in dem Zusammenhang die Wiederbesetzung der palästinensischen Gebiete durch Israel oder auch die amerikanische Besatzung des Irak. Gefordert wird eine Restrukturierung durch einen gesellschaftlichen Innovationsprozess, der die Region von innen und im Zeichen der menschlichen Entwicklung erfasst. Eine solche Reform müsse auch von rigoroser Selbstkritik getragen sein, betont der Bericht.

Der AHDR 2003 verdeutlicht, dass innerhalb der arabischen Zivilisation das Streben nach Wissen von Religion, Kultur, Geschichte und dem menschlichen Erfolgswillen angetrieben wird. Hindernisse bei dieser Suche sind die von Menschen selbst erschaffenen mangelhaften sozialen, wirtschaftlichen und vor allem politischen Strukturen. Die Araber müssen diese Strukturen beseitigen oder reformieren, damit sie zu Beginn des Wissens-Millenniums den Platz im System des Wissens einnehmen können, den sie verdienen, heißt es in dem Bericht.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V. Zimmerstr. 26/27, 10969 Berlin Telefon: 030/25937520, Telefax: 030/

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