Pressemitteilung |

Terminmarkt 2005: Preisanstieg an Europas Strombörsen / Großhandelspreise kletterten 2005 um bis zu 60 Prozent / Börsen spiegeln Erwartungen an die Marktentwicklung

(Berlin) - Beim Preisauftrieb an Europas Strombörsen lag Deutschland 2005 mit einem Plus von 50 Prozent im Mittelfeld. In Frankreich stieg der Großhandelspreis für Strom 2005 um knapp 57 Prozent: Für 1.000 Kilowattstunden (kWh) Grundlaststrom, der im Jahr 2006 geliefert wird, mussten dort im Dezember 2005 im Mittel 52,80 Euro gezahlt werden. Im Januar 2005 war das gleiche Produkt an Frankreichs Börse für durchschnittlich 33,70 Euro gehandelt worden, ermittelte der Verband der Elektrizitätswirtschaft (VDEW), Berlin. In Spanien habe es am Terminmarkt 2005 ebenfalls einen Preisanstieg um fast 60 Prozent auf durchschnittlich 49,80 (Januar 2005: 31,20) Euro für den Grundlaststrom 2006 gegeben.

„Die Strombörsen spiegeln die Erwartungen der Marktteilnehmer, dass der weltweit wachsende Energiebedarf die Preise in Europa nach oben treiben wird", erklärte VDEW-Hauptgeschäftsführer Eberhard Meller. Die nahezu parallele Entwicklung an allen europäischen Strombörsen zeige außerdem die enge Vernetzung der Strommärkte in Europa. Meller: "Deutschland ist keine Insel, sondern fest eingebunden in den internationalen Energiemarkt."

An der Strombörse in den Niederlanden sei 2005 ein Plus von rund 53 Prozent verzeichnet worden. Der Börsenpreis für Stromlieferungen im Jahr 2006 kletterte im Dezember 2005 durchschnittlich auf rund 59 (38,50) Euro, berichtete der VDEW. An der deutschen Strombörse kostete der vergleichbare Grundlaststrom durchschnittlich 50,70 (33,80) Euro im Dezember 2005.

In Skandinavien sei der Börsenpreis für das entsprechende Produkt um gut 38 Prozent auf durchschnittlich 36,40 (26,30) Euro gestiegen. Die günstige Erzeugungsstruktur mit dem von Natur aus überdurchschnittlichen Wasserkraft-Angebot, so der VDEW, dämpft die Strompreise im skandinavischen Markt.

Auch für Stromlieferungen, die für 2007 eingekauft wurden, gab es an den europäischen Börsen 2005 bereits Preissteigerungen von 30 bis gut 40 Prozent, ermittelte der VDEW. "Der Preisanstieg im Großhandelsmarkt", so Meller, "schlägt allerdings nicht eins zu eins auf die Preise für die Verbraucher durch: Die Beschaffungskosten machen etwa 25 Prozent des Strompreises aus, den beispielsweise die Haushalte zahlen." Etwa ein Drittel des Preises entfalle auf den Stromtransport. "Den größten Anteil an der Stromrechnung eines Durchschnittshaushaltes haben Steuern und Abgaben mit rund 40 Prozent", betonte Meller.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Elektrizitätswirtschaft e.V. (VDEW), Hauptgeschäftsstelle Patricia Nicolai, Leiterin, Presseabteilung Robert-Koch-Platz 4, 10115 Berlin Telefon: (030) 726147-0, Telefax: (030) 726147-140

(sk)

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