1. Thüringer Junglehrertag des tlv / Lehrerbildung – der Schlüssel für die Zukunft der Schule

(Erfurt) - Der tlv thüringer lehrerverband unterbreitet mit dem tlv Junglehrertag ein Angebot nicht nur für die in den vergangenen Jahren eingestellten Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch für diejenigen, die sich im Lehramtsstudium und im Referendariat auf den Lehrerberuf vorbereiten.

„Unbestritten ist die Reform der Lehrerbildung der Schlüssel zu einer Schule, die den ständig wachsenden Anforderungen besser gewachsen ist“, stellt der tlv Landesvorsitzende, Rolf Busch, am 16. Januar 2007 während des 1. Thüringer Junglehrertages in Erfurt fest.

Neben der Fortbildung in Bereichen, die zukünftige und junge Lehrerinnen und Lehrer interessieren, standen zunächst die derzeitige Situation der Lehrerbildung in Thüringen und die Probleme der Betroffenen im Mittelpunkt.

Der Thüringer Ministerpräsident hatte bereits im September 2004 in seiner Regierungserklärung bis zum Herbst 2005 ein Thüringer Lehrerbildungsgesetz angekündigt. Dieser Entwurf lässt noch heute auf sich warten.

Unterdessen konnten oder wollten die Verantwortlichen im Thüringer Kultusministerium und den Universitäten nicht mehr warten und reformierten in alle möglichen Richtungen. Hierzu gehörte nach der Kostenkritik des Landesrechnungshofes zuerst die starke Reduzierung der Kompetenzen und Anzahl der Studienseminare. Es folgten Reformen auf ganz unterschiedlichen Wegen an den Universitäten in Jena und Erfurt.

Die Erfurter Universität ist sogar mit der Umstellung auf das gestufte Studienmodell (Bachelor und Master) vorgeprescht. Nicht alle Absolventen des Bachelor sollen zum Masterstudium zugelassen werden. „Niemand konnte mir bisher die Frage beantworten, welchen Beruf jemand ausüben soll, der einen solchen Bachelorabschluss erworben hat“, so Busch weiter.

Der tlv begrüßt ausdrücklich die Verdopplung der Ausbildungsstellen im Referendariat im laufenden Schuljahr. Die Anrechnung von Unterrichtsstunden während der Ausbildung auf den Bedarf der Schulen führt allerdings zu großem Unmut an den Ausbildungsschulen. Es wird insbesondere eine verschlechterte Betreuung und damit geringere Qualität der Ausbildung befürchtet.

Der in naher Zukunft größer werdende Mangel an voll ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrern erfordert jetzt entschlossenes Handeln. „Wir fordern deshalb eine Reform der Lehrerbildung, die nicht nur unter dem Kostendiktat steht und der Abwanderung entgegenwirkende akzeptable Beschäftigungsperspektiven für den pädagogischen Nachwuchs“, so Busch abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
tlv thüringer lehrerverband Pressestelle Werner-Seelenbinder-Str. 14, 99096 Erfurt Telefon: (0361) 6021323, Telefax: (0361) 6021324

(tr)