Pressemitteilung | Ingenieurtechnischer Verband für Altlastenmanagement und Flächenrecycling e.V. (ITVA)

Aktionsplattform Bodenschutz (ABo) / Präambel

(Berlin) - Böden sind ein wichtiger Bestandteil von Landökosystemen. Böden stellen mit ihren vielfältigen Funktionen nicht nur den Lebensraum für viele Tiere und Pflanzen dar, sondern fungieren darüber hinaus als wichtiges Kompartiment für vielfältige Energie-, Wasser- und Stoffumsetzungen und als Bindeglied zur Hydro- und zur Atmosphäre. Böden sind bei Fragen der Nahrungsmittelversorgung und -sicherheit, nachwachsender Rohstoffe und des Katastrophenschutzes eine niemals wegzudenkende Einflussgröße. Sie beeinflussen damit als eine zentrale Georessource die Grundlagen des Lebens und Wirtschaftens des Menschen.

Das Wirtschaften des Menschen wiederum beeinflusst Böden lokal, regional und global auf vielfältige Weise. Historisch wurden durch Eingriffe und Beseitigung der natürlichen Vegetation großflächig Böden degradiert und zerstört. Mit der industriellen Entwicklung gelangten vielerorts massive Schadstofffrachten in die Böden. Dies ist insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern noch bis heute der Fall. Eine neue Herausforderung erwächst rund um die explosionsartig wachsenden urbanen Megazentren. Großräumige Stoffeinträge verändern Böden und schränken vielfach ihre Funktionen ein. Bodenverdichtungen resultieren aus einer starken mechanischen Belastung insbesondere in der Landwirtschaft. Auf der Basis der weltweiten Erhebungen von UNEP/UNESCO gelten 2 Milliarden ha Bodenfläche als degradiert, davon sind rund 10 Prozent bereits unwiederbringlich zerstört. Insbesondere in Trockengebieten gehen diese Zerstörungen weltweit massiv weiter. Auch vor Europa macht die Bodendegradation nicht halt: insgesamt sind hier etwa 220 Millionen ha betroffen.

Mit diesen Bodengefährdungen gehen immer Beeinträchtigungen oder sogar der Verlust der für Mensch und Umwelt unverzichtbaren Bodenfunktionen einher. Auch wenn die Betroffenheit in den verschiedenen europäischen Ländern sehr unterschiedlich ist und nur relativ geringe grenzüberschreitende Bezüge bestehen, muss der Bodenschutz eine europäische Dimension erlangen. Insbesondere sind zur Schaffung gleicher Wirtschaftsverhältnisse einheitliche Standards zum vorsorgenden Bodenschutz wie zur Altlastensanierung unerlässlich.

Die Sorge und Verantwortung um die Erhaltung der natürlichen Ressource Boden und ihrer angrenzenden Umweltmedien veranlasst die unterzeichnenden Gesellschaften und Verbände, sich zu einer gemeinsamen Aktionsplattform Bodenschutz zusammen zu schließen. Die Deutsche Bodenkundliche Gesellschaft (DBG), der Bundesverband Boden e.V. (BVB) und der Ingenieurtechnische Verband Altlasten e.V. (ITVA) haben zusammen insgesamt rund 3.750 Mitglieder, die mit einschlägigen bodenbezogenen beruflichen Qualifikationen (Natur-, Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften, Verwaltungsfachleute, Juristen und Spezialisten des Wissenstransfers) in sehr verschiedenartigen Institutionen und Unternehmen tätig sind. In ihnen vereinigt sich eine fachliche Kompetenz, die für ganzheitliche Problemlösungswege prädestiniert ist. Sie reicht von der Lehre und Forschung zum Bodenschutz bis hin zur Umsetzung ökologisch nachhaltiger und wirtschaftlich beispielhafter Sanierungsmaßnahmen.

Quelle und Kontaktadresse:
Ingenieurtechnischer Verband Altlasten e.V. (ITVA) Pressestelle Pestalozzistr. 5-8, 13187 Berlin Telefon: (030) 48638280, Telefax: (030) 48638746

(el)

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