Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Arbeitgeber blockieren Einstellung von Schwerbehinderten

(Düsseldorf) - Das IG Metall-Vorstandsmitglied Horst Schmitthenner hat die Arbeitgeber aufgefordert, verstärkt behinderte Menschen einzustellen. Durch die bisherige Blockadehaltung der Unternehmen würden schwerbehinderte Menschen diskriminiert, sagte Schmitthenner auf der Messe REHACare International 2001 in Düsseldorf. Die Arbeitgeber sollten ihre Verantwortung zum Abbau der Benachteiligung behinderter Menschen am Arbeitsmarkt endlich wahrnehmen. Eine selbstbestimmte Lebensführung basiere auf Ausbildung, Beschäftigung und eigenem Einkommen.

Im Zuge der Neuregelung des Behindertenrechts habe die Bundesregierung die Arbeitgeber massiv entlastet, betonte Schmitthenner. Der Verpflichtung, dafür im Gegenzug die Arbeitslosigkeit schwerbehinderter Menschen um 25 Prozent zu senken, seien die Arbeitgeber bislang nicht nachgekommen. Der überwiegende Teil der Unternehmen kaufe sich nach wie vor von ihrer Beschäftigungspflicht frei, kritisierte der Gewerkschafter. Wenn sich die derzeitige Beschäftigungsquote von 3,7 Prozent nicht deutlich verbessere, werde die Arbeitslosigkeit behinderter Menschen auch weiterhin nicht abgebaut.

Die Arbeitslosigkeit wäre leicht zu senken, wenn die Arbeitgeber die im Schwerbehindertenrecht neu geschaffene Vorschrift zur Sicherung der Arbeitsplätze schwerbehinderter Beschäftigter einhielten. Schmitthenner erwartet von den Arbeitgebern, dass sie vollständig auf Kündigungen schwerbehinderter Beschäftigter verzichten und präventiv handeln. Wenn das vorgegebene Ziel, 50.000 behinderte Menschen zusätzlich wieder in Arbeit einzugliedern, nicht erreicht werde, dann müsse die Beschäftigungsquote wieder von fünf Prozent auf sechs Prozent heraufgesetzt und die Ausgleichsabgabe mindestens verdoppelt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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