Pressemitteilung | Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) - Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände für den Schutz von Wild, Jagd und Natur

Bär Bruno: Emotional aufgeladene Jägerhetze fehl am Platz / DJV fordert bundesweite Managementpläne für Großraubtiere

(Bonn) - Der Deutsche Jagdschutz-Verband (DJV) hat am 27. Juni in Bonn mehr Sachlichkeit in der Bärendiskussion eingefordert. "Die Jägerschaft hat sich frühzeitig vom Abschuss des geschützten Braunbären distanziert, der in Deutschland überhaupt nicht gejagt werden darf", so DJV-Präsident Borchert. "Getötet wurde Bär Bruno von einem staatlich beauftragten Sicherheitsteam des Landratsamtes Miesbach und nicht von Privatjägern". Er unterstrich, dass die behördliche Entscheidung allein der Gefahrenabwehr diente und nichts mit Jagd zu tun habe.

Borchert betonte, dass der DJV einer natürlichen Zuwanderung der drei Großraubtiere Bär, Wolf und Luchs grundsätzlich positiv gegenüber steht und beispielsweise Artenschutzprogramme für Letzteren unterstützt. "Es ist daher äußerst bedauerlich, dass der erste Bär in Deutschland seit 170 Jahren ein so atypisches Verhalten an den Tag legte, dass die bayerische Regierung den Abschuss von Bär Bruno anordnete", betonte Borchert.

Die fehlende Scheu von Bär Bruno vor dem Menschen haben Experten von Universitäten und Naturschutzverbänden bereits vor Wochen als Risiko eingestuft und sein Entfernen gefordert. Nach erfolglosen Lebendfangversuchen haben sich die lokalen Behörden schließlich gezwungen gesehen, zu handeln. Immer mehr Schaulustige hätten sich auf Grund des Medienrummels einen Spaß daraus gemacht, Bruno zu verfolgen, was die Situation unkalkulierbar machte, erklärte Borchert.

"Es ist unseriös und völlig fehl am Platze, wenn jetzt selbst ernannte Experten die Öffentlichkeit gegen die Jägerschaft aufzuwiegeln versuchen", erklärte Borchert. Vielmehr gehe es jetzt darum, einen fundierten Braunbär-Managementplan wie etwa in Österreich zu entwerfen. "Es ist nur eine Frage der Zeit, bis der erste normale Braunbär nach Deutschland kommt", so Borchert, "darauf muss die Öffentlichkeit vorbereitet werden." Die Jägerschaft werde einen Managementplan auf jeden Fall unterstützen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. (DJV) Pressestelle Johannes-Henry-Str. 26, 53113 Bonn Telefon: (0228) 949060, Telefax: (0228) 9490630

(tr)

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