Pressemitteilung | (BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V.

"Brauchen klaren Fokus auf Themen, die Netzbetrieb und Netzausbau voranbringen"

(Berlin) - "Die Strom- und Gasnetzbetreiber in Deutschland haben in den letzten Jahren unter Beweis gestellt, dass sie krisenfest sind, hochkomplexe Anforderungen bewältigen und technische Lösungen bereitstellen können. Die Herausforderungen, vor denen die Netzbetreiber in den kommenden Jahren stehen, sind ebenso vielfältig. Daher ist es entscheidend, dass die Branche diese gemeinsam mit Politik und Bundesnetzagentur angeht.

Wir müssen uns dabei auf die zentralen Themen verständigen, die uns beim Umbau der Netze voranbringen", sagte Andrees Gentzsch, Mitglied der BDEW-Hauptgeschäftsführung, zum Auftakt des BDEW-Fachkongresses Treffpunkt Netze 2023 in Berlin, der Leitveranstaltung der Netzwirtschaft in Deutschland.
"Netzausbau ist das Gebot der Stunde: Hunderttausende von dezentralen Erzeugungsanlagen und neuen Verbrauchseinrichtungen werden in den nächsten Jahren ans Netz gehen und der Transportbedarf nimmt weiter zu. Für den Hochlauf des Wasserstoffs in Deutschland muss ein Wasserstoffnetz entwickelt werden", sagte Gentzsch. "Die Netzbetreiber benötigen in Zeiten eines sich stetig ändernden Finanzierungsumfelds dringend einen verlässlichen Finanzierungsrahmen."

Die Branche investiere massiv in den Aus- und Umbau der Netze. "Bis 2030 wollen die Übertragungsnetzbetreiber 126 Milliarden Euro investieren. Hinzu kommen gut 50 Milliarden Euro bei den Verteilnetzbetreibern und weitere 25 Milliarden Euro zum Aufbau des Wasserstoffkernnetzes. Das Stromnetz wird bis 2045 etwa doppelt so viel leisten müssen wie heute." Zusätzliches Personal werde eingestellt, die Beschaffungskosten stiegen derzeit enorm.

"Das Gasnetz wird sich transformieren, ein Wasserstoffnetz wird aufgebaut. Mit einer Haltung, bei der ,Schmalhans Küchenmeister' ist, werden wir die Herausforderungen nicht meistern. Netzausbau und Netzbetrieb müssen wirtschaftlich sein. Daher gilt: Die Zinswende ist da, jetzt muss der Eigenkapital-Zinssatz auch schnell und pragmatisch wettbewerbsfähig gemacht werden, und die enorm steigenden Aufwände der Netzbetreiber müssen auch innerhalb der Regulierungsperiode regulatorisch anerkannt werden."

Zudem brauche die Netzbranche einen verlässlichen Ordnungsrahmen. "Wir brauchen Regelungen, die den Netzausbau, den Netzbetrieb und die Finanzierung ermöglichen und unterstützen. Wichtig ist dabei: Wir brauchen keine zusätzliche Bürokratie, die die Netzbetreiber von ihren Kernaufgaben, dem Netzausbau und dem sicheren Netzbetrieb, abhält."

Quelle und Kontaktadresse:
(BDEW) Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Birgit Heinrich, Stellv. Pressesprecher Reinhardtstr. 32, 10117 Berlin Telefon: (030) 300199-0, Fax: (030) 300199-3900

(mw)

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