Pressemitteilung | Bund der Versicherten e.V. (BdV)

Bund der Versicherten kritisiert „Volksverdummung“ durch map-report / Branchendienst veröffentlicht völlig unrealistischen Renditevergleich zu Fondssparverträgen und Kapitalversicherung

(Henstedt-Ulzburg) - Der Verbraucherschutzverband Bund der Versicherten (BdV) kritisiert in höchstem Maße die Aussagen des Branchendienstes map-report, Fondssparpläne würden im Schnitt nur eine wenig höhere Rendite als Kapitallebensversicherungen bieten, als Volksverdummung.

Der Branchendienst „map-report“ hatte in seinem Report Nr. 570 die Ablaufleistung der Lebensversicherer der letzten 12 Jahren auf 10 Jahre umgerechnet und mit den Ergebnissen von Aktienfonds der letzten 10 Jahre verglichen. Hierbei sollen die Lebensversicherer annähernd so viel Ablaufleistung erreicht haben wie die Fonds-Sparpläne im Schnitt.

„Das ist Volksverdummung“, kritisiert BdV-Geschäftsführer und Verbraucherschützer Frank Braun scharf. Kein Verbraucher käme nach 10 Jahren Lebensversicherung an das von map-report ausgewiesene Kapital. Für die Altersvorsorge müssten zudem Zeiträume von 20 bis 30 Jahren verglichen werden. Ein solcher echter Vergleich führe zu völlig anderen Ergebnissen eindeutig zugunsten der Fondsanlage.

Wer die „Ablaufleistung“ der Lebensversicherung nach 10 Jahren mit dem Ergebnis von Fondssparplänen vergleicht, betreibt unseriöse Meinungsmache zugunsten der Lebensversicherer, so Braun. „Die 10-Jahres-Betrachtung der Lebensversicherung ist völlig unrealistisch, weil kein Verbraucher bei der Kapitalversicherung nach 10 Jahren an sein Geld käme ohne hohe Verluste zu erleiden. Denn die Ablaufleistung einer Lebensversicherung steht erst zum vereinbarten Ablauftermin zur Verfügung. Weil aber die durchschnittliche Kapitalversicherung eine Laufzeit von 26 (!) Jahren hat, müsste man den Vertrag vorher kündigen, um liquide zu werden. Wer aber einen Lebensversicherungsvertrag mit durchschnittlicher Laufzeit nach 10 Jahren kündigt, bekommt im Schnitt einen Rückkaufswert ausgezahlt, der um etwa 2000 Euro geringer ausfällt als die eingezahlten Prämien. Damit wäre das ein teures Verlustgeschäft!

Der völlig unrealistische „Vergleich“ von map-report stellt für die Versicherungswirtschaft ein gefundenes Fressen dar, um neue Kunden zu ködern und Verträge abzuschließen. Man könnte den Eindruck gewinnen, dass es sich um ein Auftragsgutachten handelt, so Braun.

Ein realistischer Vergleich über eine wesentlich längere Laufzeit wäre zu ganz anderen Ergebnissen gekommen und hätte aufgezeigt, dass die Kapitalversicherung im Vergleich zu Fonds-Sparverträgen intransparent, unflexibel und unattraktiv ist. Der BdV wiederholt daher den dringenden Rat für Verbraucher, Versicherungsschutz und Geldanlage strikt voneinander zu trennen.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Versicherten e.V. Postfach 11 53, 24547 Henstedt-Ulzburg Telefon: 04193/94222, Telefax: 04193/94221

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