Pressemitteilung | Völklinger Kreis e.V. (VK)

Bundesverband Gay Manager feiert zehnjähriges Bestehen

(Köln) - Der Völklinger Kreis e.V. (VK) - Bundesverband Gay Manager - feiert am Wochenende in Köln sein zehnjähriges Bestehen. Seit 1991 macht sich der Verband für die Belange von schwulen Führungskräften stark und setzt sich für die Gleichberechtigung von Homosexuellen und anderen Minderheiten am Arbeitsplatz und in anderen Lebensbereichen ein. So berät der Völklinger Kreis unter anderem Firmen bei der Umsetzung des Lebenspartnerschaftsgesetzes im Unternehmen.

Die Gruppe homosexueller Führungskräfte sei größer als bisher angenommen, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Gay Manager, Klaus R. Weinrich, im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Verbandes, zu der am 29. September in der Kölner Industrie- und Handelskammer 250 schwule Führungskräfte aus ganz Deutschland erwartet werden.

"Die meisten Homosexuellen auf dem Chefsessel werden gar nicht als schwul wahr genommen - weil sie sich verstecken", so Weinrich. Die empirische Studie eines Augsburger Psychologen habe dies gezeigt. Denn obwohl die gesellschaftliche Toleranz und Akzeptanz gegenüber Homosexuellen in der Gesellschaft in den letzten Jahren scheinbar zugenommen habe, trauten sich viele Schwule in Spitzenpositionen immer noch nicht, zu ihrer Neigung zu stehen, weiss Weinrich.

In vielen Firmen sei diese Angst nach wie vor begründet: "Wer nicht dem klassischen, männlichen Bild vom Manager entspricht, hat in den Augen von konservativen Vorstandsvorsitzenden nicht die nötige Durchsetzungskraft für eine Führungsposition", beklagt Weinrich. Viele Schwule mit dem Wunsch nach Karriere hätten deshalb ein perfektes Tarnsystem entwickelt. "Die Frau steht im Bilderrahmen auf dem Schreibtisch, der Mann wartet abends zu Hause", beschreibt der VK-Vorsitzende des Versteckspiel vieler Schwuler in verantwortungsvollen Positionen.

Seit zehn Jahren führen die Mitglieder des Völklinger Kreis Gespräche in Unternehmen, um den Vorständen die "Angst" vor homosexuellen Führungskräften in der Firma zu nehmen. Mit Erfolg. Immer öfters seien schwule Manager für Unternehmen kein Problem mehr. "Die Firmen erkennen: Qualifikation und Führungsstärke eines leitenden Angestellten werden durch seine sexuelle Identität nicht negativ beeinflusst. Im Gegenteil. Wer gelernt hat, dazu zu stehen, dass er nicht der Norm entspricht, hat eine ganz besondere soziale Kompetenz", ist sich Weinrich sicher. Dies hätten amerikanische und britische Studien belegt. Firmen wie die Deutsche Bank, American Express oder die Dorint Hotels haben dies erkannt und beschäftigen sich mit Managementkonzepten, die Diskriminierung im Unternehmen ausdrücklich verbieten.

Der Versicherungskonzern Volksfürsorge gewährt homosexuellen Mitarbeitern in festen Lebensgemeinschaften die gleichen Sozialleistungen wie verheirateten Angestellten.

Die Ford Werke AG Köln wurde im April diesen Jahres vom Völklinger Kreis für ihr Managementkonzept, dass die Verschiedenartigkeit der Mitarbeiter nicht nur anerkennt, sondern auch fördert, in der Frankfurter Börse mit dem so genannten Max-Spohr-Managementpreis ausgezeichnet.

Der Völklinger Kreis e.V. mit Sitz in Köln ist ein Berufsverband von schwulen Führungskräften aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Kultur. Das Netzwerk der 700 Manager, Unternehmer und Freiberufler besteht aus bundesweit 21 Regionalgruppen und zahlreichen Fach- und Projektgruppen. Außerdem hat der VK Partnerverbände in Frankreich, den Niederlanden, Österreich und der Schweiz.

Die Mitgliederversammlung des Völklinger Kreis in Köln wird unter anderem durch Ford als Hauptsponsor ermöglicht.

Pressegespräch am Freitag, 28.9., um 11 Uhr in der Bundesgeschäftsstelle des Völklinger Kreis, Hansaring 33, Köln

Quelle und Kontaktadresse:
Völklinger Kreis e.V. - Bundesverband Gay Manager (VK) Hansaring 33 50670 Köln Telefon: 0221/5461979 Telefax: 0221/9541757 Pressestelle Thomas Meier Telefon: 0221/5461979 Mobil: 0171/4161679

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