Nach BVerfG-Urteil zur Homo-Ehe: Jetzt muss auch die Wirtschaft handeln

(Köln) - Nach der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes am 17. Juli zum Lebenspartnerschaftsgesetz hat der Völklinger Kreis (VK) - Bundesverband Gay Manager - die deutsche Wirtschaft aufgefordert, homosexuelle Angestellte, die in eingetragenen Partnerschaften leben, jetzt endlich wie verheiratete Arbeitnehmer zu behandeln.

Auch wenn das Lebenspartnerschaftsgesetz dies den Unternehmen nicht direkt vorschreibe, sollten die Unternehmer nun handeln und nicht erst warten, bis Gewerkschaften oder Betriebsräte aktiv würden, sagte der Geschäftsführer des Verbandes schwuler Führungskräfte, Jörg Melsbach am 17. Juli in Köln.

Wer vor dem Staat bekunde, lebenslang Verantwortung für seinen Partner übernehmen zu wollen, müsse dafür am Arbeitsplatz die gleichen Sozialleistungen erhalten wie ein verheirateter Kollege, forderte Melsbach.

Dabei gehe es um Themen wie betriebliche Altersvorsorge, Unterstützung des Partners eines Angestellten bei einem Auslandseinsatz oder Sonderurlaub bei Krankheit oder Tod des Partners.

Unternehmen wie die Deutsche Bank oder die Ford-Werke AG gingen hier schon seit einiger Zeit mit positivem Beispiel voran, und gewährten homosexuellen Mitarbeitern in festen Lebensgemeinschaften gleiche oder ähnliche Sozialleistungen wie verheirateten Angestellten, lobte Melsbach.

"Unternehmen, die eingetragene Lebenspartnerschaften bei ihren "Benefits" berücksichtigen, motivieren und binden nicht nur ihre Mitarbeiter, sondern signalisieren auch nach außen Offenheit und soziales Engagement. Und das wird trotz leichter Mehrausgaben im Personalbereich zu einem positiven wirtschaftlichen Faktor für die Unternehmen werden", ist sich der VK-Geschäftsführer sicher.

Im April diesen Jahres hat der Bundesverband Gay Manager den so genannten "Max-Spohr-Managementpreis" in Berlin an die Deutsche Bank verliehen, weil sie in ihrem Unternehmen Minderheiten nicht nur schützt, sondern fördert und die Vielfalt ihrer Mitarbeiter bewusst nutzt. Im vergangenen Jahr wurde die Ford-Werke AG dafür ausgezeichnet.

Quelle und Kontaktadresse:
Völklinger Kreis e.V. - Bundesverband Gay Manager (VK) Hansaring 33 50670 Köln Telefon: 0221/5461979 Telefax: 0221/9541757