Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Das Ziel ist erreicht

(Berlin) - Die beiden wichtigsten GDL-Forderungen „Anwesenheitszeit gleich Arbeitszeit“ und „keine Sonderopfer für das Fahrpersonal“ wurden erfüllt.“ Das erklärte heute der stellvertretende GDL-Bundesvorsitzende Dieter Kowalsky nach der Unterzeichnung des Tarifgesamtpakets für rund 140.000 Arbeitnehmer der Deutschen Bahn (DB) in Berlin. Dieses beinhaltet einen Entgelt-, einen Arbeitszeit-, einen Beschäftigungssicherungs- und einen Mitarbeiterbeteiligungstarifvertrag.

50 Euro mehr im Monat werden die Eisenbahner in der Zeit vom 1. Juli 2005 bis zum 30. Juni 2007 bekommen. Damit werden die unteren Einkommensgruppen besonders berücksichtigt. Anschließend wird die Entgelttabelle linear um 1,9 Prozent erhöht. Von diesem so erhöhten Niveau startet dann die neue Lohnrunde.

Bereits im Dezember 2004 hat die GDL die Eckpunkte für einen Beschäftigungssicherungs- und einen Arbeitszeittarifvertrag unterzeichnet. Darin hat sie sich verpflichtet, die Referenzarbeitszeit von 38 auf 40 Stunden zu erhöhen und einen Urlaubstag zu streichen. Dies ist befristet bis zum 31. Dezember 2010. Die GDL hat damit durchgesetzt, dass alle Beschäftigten des Konzerns ihren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten und nicht nur das Fahrpersonal. Durch diese Regelung sollen 5,5 Prozent der Personalkosten eingespart werden.

Tatsächlich werden aber nur 39 Stunden gearbeitet. Durch die Arbeitszeitreduzierung von einer Stunde wird zwar das Arbeitsentgelt anteilig gekürzt, aber durch die monatliche Pauschale von 50 Euro kompensiert.

Die Referenzarbeitszeit für das Fahrpersonal wird um eine weitere Stunde erhöht. Dafür hat die GDL erhebliche Verbesserungen bei der Arbeitszeitanrechnung erreicht. So gilt nun Anwesenheitszeit gleich Arbeitszeit. Das heißt: Mit Ausnahme der gesetzlichen Pausen wird die ganze Zeit zwischen Dienstanfang und Dienstende als Arbeitszeit gerechnet. Tätigkeitsunterbrechungen bis zu fünf Stunden gelten voll als Arbeitszeit. Bisher erfolgte die volle Anrechnung nur für die erste Stunde. Auch die Schichtsymmetrie wurde tarifiert. Damit ist sichergestellt, dass für das Fahrpersonal die Schicht an dem Ort endet, wo sie begonnen hat. Des Weiteren werden die so genannten Zeiten ohne Arbeitsverpflichtung (ZoA) nun zu 50 Prozent als Arbeitszeit gewertet. Muss ein Lokführer beispielsweise auf einem Bahnhof länger als fünf Stunden auf seine nächste Fahrt warten, erhält er jetzt die halbe Arbeitszeit angerechnet. Bisher wurde diese Unterbrechung nicht als Arbeitszeit berücksichtigt.

Durch den Abschluss des Beschäftigungssicherungstarifvertrags sind betriebsbedingte Kündigungen bis Ende 2010 vom Tisch. Im Zuge des verschärften Wettbewerbs hat dieser Tarifvertrag eine besondere Bedeutung. Arbeitnehmer, die ihren derzeitigen Arbeitsplatz verlieren, werden inner- und außerhalb des DB Konzerns vermittelt. Kann der Mitarbeiter nicht vermittelt werden, erhält er bis zu 85 Prozent seines bisherigen Entgelts.

Im Zuge der Mitarbeiterbeteiligung erhalten die Arbeitnehmer eine Einmalzahlung von !00 Euro im Juli 2005.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Baumweg 45, 60316 Frankfurt Telefon: 069/405709-0, Telefax: 069/405709-40

NEWS TEILEN: