Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Deeskalation und verstärkter Einsatz von Zugbegleitpersonal

(Frankfurt am Main) - Die Gewalt in Bussen und Bahnen nimmt zu. Der Angriff auf Dominik Brunner war kein Einzelfall, wie in den Geschichten "Mit der Bierflasche auf den Kopf" in der gestrigen (12. Oktober 2009) Frankfurter Allgemeinen Zeitung nachzulesen ist. "Nicht nur die Kunden, sondern auch die Zugbegleiter bekommen die Aggressivität so manchen Fahrgasts hautnah zu spüren", so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), Claus Weselsky, gestern (12. Oktober 2009) in Frankfurt und weiter: "Da werden Zugbegleiter zusammengeschlagen, weil sie Schwarzfahrer, die nicht bezahlen wollen, aus dem Zug verweisen. Da gibt es ausfällige Bemerkungen und Bedrohungen nach dem Feststellen von ungültigen Fahrkarten. Außerdem nehmen die anzüglichen Sprüche gegenüber Zugbegleiterinnen rapide zu."

"Die Konsequenz kann nicht heißen, dass nur noch Zugbegleiter mit riesigen Muskelpaketen und mindestens einem Schwarzen Gürtel in Karate arbeiten dürfen. Auch Selbstverteidigungskurse können nicht die Lösung sein. Denn: Gewalt produziert Gewalt", so Weselsky und weiter: "Vielmehr muss Wert auf überlegtes Handeln gelegt werden und auf die Fähigkeit, Aggressionen bei den Gewalttätigen zu reduzieren." Dazu müssen die Zugbegleiter eine vernünftige Ausbildung in Deeskalation gemäß ihrer tariflichen Ansprüche bekommen. Das gebietet auch die Führsorgepflicht des Arbeitgebers. Die GDL hat dazu den Vorstand des DB-Konzerns bereits aufgefordert. Außerdem müssen die Züge mit mehr Zugbegleit- und Sicherheitspersonal besetzt werden, insbesondere in einschlägig bekannten Gegenden und in den Abend- und Nachtstunden. Hier sind auch die Länder und Verkehrsverbünde aufgefordert, in den Ausschreibungen mehr Personal zu bestellen.

"Gelingt es nicht die Gewaltspirale herunterzudrehen, werden Busse und Bahnen Kunden verlieren und der Individualverkehr nimmt zu. Das kann keiner wollen", so Weselsky.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Gerda Seibert, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Telefax: (069) 405709-129

(el)

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