Pressemitteilung | Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL)

Fünf Prozent und eine 37 Stunden-Woche für das gesamte Zugpersonal

(Frankfurt am Main) - "Diesmal für das gesamte Zugpersonal", mit diesen Worten unterstrich der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky die Tarifforderungen bei der Deutschen Bahn (DB): "Jetzt sind wir auch bei den Zugbegleitern stark genug aufgestellt, dass wir für sie verhandeln können." Im Jahr 2008 hatte die damalige Transnet, jetzt Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft, gemeinsam mit der DB alles daran gesetzt, dass der GDL-Tarifvertrag nur für die Lokomotivführer gilt. Dazu wurde ein spezieller "Grundlagentarifvertrag" erstellt, der jedoch zum 30. Juni 2014 ausläuft.

Fünf Berufsgruppen erheben fünf Kernforderungen

Einen umfangreichen Katalog von Forderungen hat die Bundestarifkommission der GDL am 13. Juni 2014 in Köln einstimmig beschlossen. So fordert die GDL für Lokomotivführer (inklusive Lokrangierführer), Zugbegleiter, Bordgastronomen, Instruktoren/Trainer und Disponenten:
- fünf Prozent mehr Entgelt und zwei Erfahrungsstufen in der Tabelle nach 30/35 Jahren im Beruf, dotiert mit je 60 Euro,
- eine zweistündige Arbeitszeitverkürzung auf 37 Sunden pro Woche,
- eine Senkung der Belastung mit einer Stunde weniger maximaler Fahrzeit auf dem Triebfahrzeug, nur noch 50 statt bisher unbegrenzte Überstunden im Jahr sowie einen 50-prozentigen Zeitzuschlag bei Schichtverlängerungen,
- dass zur besseren Vereinbarung von Familie und Beruf maximal fünf Schichten in 120 Stunden (fünf Tagen) verplant werden dürfen, bisher waren es bis zu sieben Schichten innerhalb von 144 Stunden, freie Wochenenden mindestens von Freitag 22 bis Montag 6 Uhr dauern, der Dienstbeginn nach dem Urlaub nicht vor sechs Uhr erfolgt und
- dass zur Wertschätzung eine dem Gewinn des Konzerns entsprechende Mitarbeiterbeteiligung gezahlt wird.

Außerdem will die GDL auch für die auszubildenden Lokomotivführer die Tarifverträge abschließen.

Zugpersonale in Eisenbahnverkehrsunternehmen gehören untrennbar zusammen
Die GDL hat im Vergleich zu anderen Branchen mit fünf Prozent relativ moderate Lohnforderungen gestellt. Ihr Schwerpunkt liegt klar und deutlich auf den Arbeitszeitthemen. Nur dadurch können die Überlastungen des Zugpersonals tatsächlich verringert werden. Die GDL rechnet dennoch mit hohem Widerstand − und zwar wegen der angeblichen Ausdehnung des Geltungsbereichs. Weselsky: "Das Zugpersonal gehört jedoch untrennbar zusammen. Es hat die gleichen Sorgen und Nöte." Die tarifpolitischen Fehlentwicklungen der Vergangenheit müssen auch für die Zugbegleiter und Bordgastronomen ein Ende haben. Insbesondere die Probleme mit dem Schichtdienst erfordern spezielle Regelungen, gerade in einer Zeit, in der die Menschen immer länger im Beruf bleiben müssen. Spezielle Anforderungen an spezialisierte Berufsgruppen sind auch tarifpolitisch nur mit speziellen Tarifverträgen abbildbar. Das hat das erfolgreiche Ringen der GDL um die Absicherung der fahrdienstuntauglichen Lokomotivführer eindeutig gezeigt. "Wir kennen die Probleme hautnah und haben deshalb die richtige Antwort darauf - und das wissen unsere Mitglieder", so Weselsky.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer im Deutschen Beamtenbund (GDL) Pressestelle Baumweg 45, 60316 Frankfurt am Main Telefon: (069) 405709-0, Fax: (069) 405709-129

(sy)

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