Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

IG Metall lehnt mehrjährige Lohnabschlüsse ab

(Frankfurt/Main) - Die IG Metall lehnt den von Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt vorgeschlagenen Abschluss längerfristiger und moderater Tarifverträge ab. "Mit uns wird es weder mehrjährige Lohnabschlüsse noch Tarifverträge geben, die sich nur am gesamtwirtschaftlichen Produktivitätswachstum orientieren", sagte IG Metall-Sprecher Claus Eilrich am 20. November in Frankfurt. In der derzeitigen Situation mache es überhaupt keinen Sinn, sich langfristig tarifpolitisch festzulegen. Niemand könne derzeit die wirtschaftlichen Folgen der Terroranschläge in den USA und des Krieges in Afghanistan auch nur halbwegs seriös einschätzen. Die IG Metall diskutiere daher alternativ vielmehr über den Abschluss von Tarifverträgen mit einer Laufzeit von deutlich weniger als zwölf Monaten. "Das hat für uns viel mit einer offensiven Tarifpolitik und nichts mit Lohnzurückhaltung zu tun", betonte Eilrich. Die IG Metall strebe im kommenden Jahre deutliche Lohn- und Gehaltserhöhungenan. "Es muss kräftig Geld geben", sagte der IG Metall-Sprecher. Erste Entscheidungen zur Tarifrunde 2002 will der Vorstand der IG Metall am 10. Dezember treffen.

Die von den Arbeitgebern in der kommenden Tarifrunde angestrebten Revisionsklauseln lehnte die IG Metall ab. "Revisionsklauseln wird es mit uns nicht geben. Sie helfen nur den Arbeitgebern", sagte Eilrich. Mit der Vereinbarung von solchen Klauseln würden die Tarifvertragsparteien ihre Verantwortung für die Gestaltung der Arbeits- und Einkommensbedingungen an Dritte abgeben. "Wir könnten dann nur noch das nachvollziehen, was uns die Wirtschaftsforschungsinstitute vorrechnen", erklärte Eilrich. Daher sei es gerade in einer schwierigen konjunkturellen Situation sinnvoll, Tarifverträge mit einer kurzen Laufzeit abzuschließen. Das sei auch der beste Weg, um die nachlaufenden Erwartungshaltungen der Beschäftigten rasch und unkompliziert aufgreifen zu können.

Die Lohn- und Gehaltstarifverträge in der Metall- und Elektroindustrie laufen Ende Februar 2002 aus. Zuletzt hatte es für die 3,6 Millionen Arbeitnehmer in der Metall- und Elektroindustrie Lohn- und Gehaltserhöhungen um 2,1 Prozent gegeben.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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