Pressemitteilung | Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA)

Inlandsbestellungen bleiben rückläufig / Auslandsnachfrage stützt vorerst noch Automobilkonjunktur

(Frankfurt/Main) - Die inländische Pkw-Nachfrage hat sich in den letzten Monaten erheblich abgeschwächt. Bis einschließlich Oktober 2001 blieb sie um 5 Prozent hinter dem entsprechenden Vorjahresvolumen zurück. Im Berichtsmonat unterschritt sie das Vorjahresergebnis um 4 Prozent. Saisonbereinigt gingen die Auftragseingänge aus dem Inland gegenüber September ebenfalls um 4 Prozent zurück. Die anhaltende Verunsicherung wird zum Teil durch positive Effekte neuer IAA-Modelle kompensiert. Gleichwohl lagen die Inlandsbestellungen auf dem niedrigsten Oktoberwert seit dem Rezessionsjahr 1993. Die Ordereingänge aus dem Ausland blieben zwar gegenüber dem Vorjahresmonat noch relativ stabil (+9 Prozent), saisonbereinigt haben sie sich jedoch in den beiden letzten Monaten deutlich abgeschwächt.

Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen ist im Verlauf dieses Jahres dramatisch geschrumpft. Im mittelschweren und schweren Bereich über 6 t wurden in den ersten zehn Monaten 2001 aus dem In- und Ausland insgesamt 15 Prozent weniger Fahrzeuge bei den deutschen Herstellern bestellt als ein Jahr zuvor. Im Oktober bleiben die Bestellungen um 20 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück. Dabei fielen die Auslandsorder um 16 Prozent niedriger aus, die Auftragseingänge aus dem Inland sogar um 27 Prozent. Der mittelschwere Bereich von 6 bis 16 t brach sogar um 39 Prozent ein. Damit war die inländische Nachfrage nach Nfz über 6 t so schwach wie letztmals vor fünf Jahren. Im Transportersektor standen bis einschließlich Oktober 2001 einem Bestellrückgang aus dem Inland um -10 Prozent, höhere Auftragseingänge aus dem Ausland (+9 Prozent) gegenüber.

Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen blieben in den ersten zehn Monaten 2001 um gut 1 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Im Berichtsmonat lagen sie zwar mit voraussichtlich 282.000 Einheiten um knapp 9 Prozent über dem Absatzvolumen von vor einem Jahr, jedoch hatte der Oktober dieses Jahr einen Arbeitstag mehr als in 2000, und die Zulassungen waren damals außerordentlich niedrig. Die einzelnen Marken haben sich stark unterschiedlich entwickelt. Positiv beeinflusst wurde dieses Monatsergebnis durch die Einführung neuer Volumenmodelle der italienischen und französischen Hersteller. Die Importeure konnten somit im Berichtsmonat ihren Pkw-Absatz überdurchschnittlich steigern. Die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen unterschritten im Oktober 2001 das Vorjahresergebnis um 4 Prozent, in den ersten zehn Monaten dieses Jahres um 5 Prozent. Dabei fiel der Absatzrückgang bei den Nfz bis 6 t mit -3 Prozent moderater aus als im schweren Bereich über 6 t (-9 Prozent).

Die deutschen Hersteller konnten im Oktober 320.000 Pkw im Ausland absetzen, unter Berücksichtigung der Produktionsverlagerung bei VW waren dies 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Saisonbereinigt ist die Ausfuhr gegenüber September jedoch erheblich zurückgefallen (-13 Prozent). Für die ersten zehn Monate dieses Jahres ergibt sich noch ein Exportanstieg um 8 Prozent. Die deutschen Hersteller haben damit ihre Position auf den wichtigsten Ausfuhrmärkten im bisherigen Jahresverlauf erheblich verbessern können. So erhöhte sich der Anteil der deutschen Konzernmarken an den Neuzulassungen in Westeuropa bis einschließlich September um 2 Prozentpunkte auf nahezu 47 Prozent, und in den USA erreichten die deutschen Hersteller im Pkw-Sektor bis Oktober einen Marktanteil von 9 Prozent, knapp ein Prozentpunkt mehr als ein Jahr zuvor. Der Export von Nutzfahrzeugen spiegelt noch nicht die rückläufige Auftragslage wider. Im Berichtsmonat konnten die deutschen Anbieter 13 Prozent mehr Nutzfahrzeuge absetzen als im Oktober 2000. Dabei legte die Transporterausfuhr um 19 Prozent zu, der Export von Nfz über 6 t noch um 5 Prozent, obwohl die Bestellungen aus dem Ausland im bisherigen Jahresverlauf um 14 Prozent zurückgingen.

Die Pkw-Produktion konnte - getragen von der günstigen Exportentwicklung - im bisherigen Jahresverlauf um 7 Prozent ausgeweitet werden. Im Oktober lag sie mit 477.000 Fahrzeugen um 9 Prozent über dem Fertigungsvolumen vom Oktober 2000. Saisonbereinigt hat sich die Herstellung von Personenkraftwagen gegenüber dem Vormonat jedoch deutlich abgeschwächt (-7 Prozent). Die Nutzfahrzeug-Produktion konnte im Oktober um 10 Prozent ausgeweitet werden; arbeitstäglich bereinigt ergibt sich ein Zuwachs um 5 Prozent. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres musste die Herstellung von schweren Nutzfahrzeugen über 6 t um 4 Prozent zurückgenommen werden, die Transporterfertigung stieg um 7 Prozent.

Personenkraftwagen
Die Pkw-Produktion konnte - unter Berücksichtigung der Produktionsverlagerung von VW - im bisherigen Jahresverlauf um 7 Prozent ausgeweitet werden. Im Oktober lag sie mit 477.000 Fahrzeugen 9 Prozent über dem Fertigungsvolumen vom Oktober 2000. Arbeitstäglich bereinigt rollten 4 Prozent mehr Pkw von den Bändern.

Der Export von Personenkraftwagen übertraf im Berichtsmonat mit 320.000 Fahrzeugen das entsprechende Vorjahresvolumen um 6 Prozent. Saisonbereinigt ist die Ausfuhr gegenüber September jedoch erheblich zurückgefallen (-13 Prozent). Für die ersten zehn Monate dieses Jahres ergibt sich noch ein Exportanstieg von 8 Prozent.

Die Neuzulassungen von Personenkraftwagen blieben in den ersten zehn Monaten 2001 gut 1 Prozent hinter dem Vorjahresergebnis zurück. Im Berichtsmonat lagen sie zwar mit 282.000 Einheiten 9 Prozent über dem Absatzvolumen von vor einem Jahr, jedoch war das Absatzvolumen im Oktober 2000 außerordentlich niedrig gewesen. Gegenüber September haben sich die Neuregistrierungen saisonbereinigt nicht belebt.

Die inländische Pkw-Nachfrage war im bisherigen Jahresverlauf anhaltend schwach und lag 5 Prozent unter dem bereits niedrigen Volumen der ersten zehn Monate 2000. Im Oktober 2001 unterschritt sie sowohl das Vorjahresergebnis als auch saisonbereinigt den Vormonat um 4 Prozent. Damit lagen die Inlandsbestellungen auf dem niedrigsten Oktoberwert seit dem Rezessionsjahr 1993. Die Ordereingänge aus dem Ausland blieben dagegen noch relativ stabil und übertrafen das Ergebnis vom Oktober 2000 um 9 Prozent. Auch in den ersten zehn Monaten d. J. steht einer höheren Pkw-Nachfrage aus dem Ausland (+11 Prozent) ein schwächerer Auftragseingang aus dem Inland von -5 Prozent gegenüber.

Nutzfahrzeuge
Die Nutzfahrzeug-Produktion konnte im Oktober um 10 Prozent ausgeweitet werden; arbeitstäglich bereinigt um 5 Prozent. Gegenüber September stieg die Transporterfertigung saisonbereinigt um 3 Prozent, während sich die Produktion von Nfz über 6 t um 3 Prozent abschwächte. In den ersten zehn Monaten d. J. musste die Herstellung von schweren Nfz über 6 t um 4 Prozent zurückgenommen werden, die Transporterfertigung erhöhte sich um 7 Prozent.
Im Berichtsmonat konnten die deutschen Anbieter 13 Prozent mehr Nutzfahrzeuge im Ausland absetzen als im Oktober 2000. Dabei legte die Transporterausfuhr um 19 Prozent zu, der Export von Nfz über 6 t um 5 Prozent. Bis einschließlich Oktober 2001 setzten die deutschen Hersteller 9 Prozent mehr Nfz bis 6 t und 4 Prozent mehr Nfz über 6 t im Ausland ab als vor Jahresfrist.

Die Neuzulassungen von Nutzfahrzeugen unterschritten im Oktober 2001 - aufgrund des deutlichen Rückgangs bei den Schwerlastkraftwagen um 7 Prozent - das Vorjahresergebnis um 4 Prozent. In den ersten zehn Monaten dieses Jahres blieben die Neuregistrierungen 5 Prozent hinter dem Vorjahresvolumen zurück. Dabei fiel der Absatzrückgang bei den Nfz bis 6 t mit -3 Prozent moderater aus als im schweren Bereich über 6 t (-9 Prozent).

Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen hat sich im Verlauf dieses Jahres erheblich abgekühlt. Im mittelschweren und schweren Bereich über 6 t wurden in den ersten zehn Monaten 2001 aus dem In- und Ausland insgesamt 15 Prozent weniger Fahrzeuge bei den deutschen Herstellern bestellt als ein Jahr zuvor. Im Oktober fielen die Auslandsorder 16 Prozent niedriger aus, die Auftragseingänge aus dem Inland sogar 27 Prozent. Im Transportersektor konnte im bisherigen Jahresverlauf insgesamt eine relativ stabile Orderentwicklung verzeichnet werden (+2 Prozent).

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) Westendstr. 61 60325 Frankfurt Telefon: 069/975070 Telefax: 069/97507261

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