Pressemitteilung | Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. (KGSH)

KGSH sieht Einstieg in das DRG-System scheitern / Vorschaltgesetz verhindert die Krankenhausreform

(Kiel) - "Es ist absolut unverständlich und kontraproduktiv, wenn Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt die Ausgaben für Klinikvergütungen in 2003 auf dem Stand von 2002 einfrieren will. Insbesondere nach der schnellen Ersatzvornahme für das neue Krankenhausentgeltsystem (DRG = Diagnosis Related Groups) ab 2003 und den damit verbundenen hohen Erwartungen ruiniert die Ministerin mit den Plänen zum Vorschaltgesetz ihre eigene Reform", sagte Bernd Krämer, Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein (KGSH), 1. November in Kiel.

Im Lande haben 26 Kliniken mit hohem personellem und EDV-technischem Einsatz den Einstieg in das Optionsmodell 2003 geplant. Mit dem vorgesehenen Vorschaltgesetz wird jedoch den Budgetverhandlungen der Boden unter den Füßen weggezogen. Damit der Einstieg in die DRGs fristgerecht möglich wird, müssten die Budgetverhandlungen noch in diesem Jahr abgeschlossen und vom Landesministerium genehmigt werden. Da Einzelheiten der Bundespläne noch nicht bekannt sind, werden sich die ohnehin schleppend verlaufenden Budgetverhandlungen chaotisch gestalten und Krankenkassen und Kliniken kaum auf einen Nenner kommen.

Damit droht 2003 als Übungsjahr für Umsteiger auszufallen. Ein einziges budgetneutrales Jahr 2004 reicht für die ökonomische Absicherung des Systemwechsels jedoch nicht aus, so dass der gesamte Fahrplan zur Einführung des neuen Preissystems ins Wanken gerät.

"Die Politik steht somit ihrer eigenen Reform im Wege", kommentiert Krämer die derzeit diskutierten Pläne. "Auch die Hoffnung auf zukünftige leistungsgerechte Vergütung wandelt sich nun mit dem Vorschaltgesetz in Hohn und Spott", fasst Krämer die Empörung und Enttäuschung in den Kliniken zusammen. Es ist deshalb nicht sicher, ob einige Kliniken nicht ihre angekündigte Bereitschaft, bereits im Jahr 2003 freiwillig nach DRGs abzurechnen, zurückziehen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Krankenhausgesellschaft Schleswig-Holstein e.V. Feldstr. 75 24105 Kiel Telefon: 0431/8810510 Telefax: 0431/8810515

NEWS TEILEN: