Pressemitteilung | ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V.

Marktforschung in Deutschland im Jahr 2002: Moderates Wachstum trotz Konjunkturflaute / Fortdauer der positiven Beschäftigungsentwicklung

(Frankfurt am Main) - Die Marktforschungsinstitute in Deutschland haben im Jahr 2002 einen Umsatz von 1.584 Mio. Euro erzielt. Trotz allgemeiner Konjunkturflaute konnten sie damit gegenüber dem Vorjahr ein Umsatzplus von vier Prozent verbuchen. Die im ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. zusammengeschlossenen privatwirtschaftlichen Institute, die zusammen fast siebzig Prozent des Branchenumsatzes repräsentieren, steigerten ihren Umsatz sogar um sechs Prozent. Für die nahe Zukunft werden ähnliche Wachstumsraten wie für das Jahr 2002 erwartet. Von den zweistelligen Zuwachsraten des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts dürfte die Marktforschung aber noch einige Jahre entfernt sein.

Ungeachtet der Beruhigung des Konjunkturklimas hat sich die positive Entwicklung der Beschäftigung in der deutschen Marktforschung fortgesetzt. Ende des Jahres 2002 waren in den Marktforschungsinstituten 11.367 festangestellte Mitarbeiter beschäftigt, gegenüber 11.007 vor Jahresfrist. Das entspricht einer prozentualen Steigerung der Beschäftigung von mehr als drei Prozent. In den Mitgliedsinstituten des ADM betrug der Zuwachs der Beschäftigung sogar sechs Prozent.

Marktforschung ist heute zu einem beachtlichen Teil ein internationales Geschäft. Weil ihre industriellen Auftraggeber zu Global Player werden oder bereits geworden sind, müssen auch die Marktforschungsinstitute zunehmend weltweit agieren. Deshalb haben die Mitgliedsinstitute des ADM im Jahr 2002 bereits weniger als die Hälfte ihres Umsatzes in Deutschland erzielt. Dem entsprechend entfallen 54 Prozent des Umsatzes auf die Tätigkeit ihrer ausländischen Tochtergesellschaften und Beteiligungen.

Die Konsum- und Gebrauchsgüterindustrie ist auch weiterhin der weitaus wichtigste Auftraggeber der Marktforschungsinstitute. Im Jahr 2002 haben die Mitgliedsinstitute des ADM fast die Hälfte ihres Umsatzes durch die Aufträge dieser Branchen erzielt. An zweiter Stelle folgen wie in den Jahren zuvor mit einem Umsatzanteil von zwölf Prozent die Medien und Verlage. Der mit zehn Prozent an dritter Stelle folgende Umsatz durch Aufträge anderer Marktforschungsinstitute unterstreicht die Bedeutung von Kooperationen insbesondere im Rahmen internationaler Forschungsprojekte.

Die Mitgliedsinstitute des ADM haben im Jahr 2002 rund 14 Millionen Interviews durchgeführt. Davon waren 33 Prozent persönlich-mündliche und 41 Prozent telefonische Interviews. Mit 21 Prozent konnten sich die schriftlichen Interviews auf dem in den letzten Jahren erreichten Niveau halten.

Der Anteil der im Internet durchgeführten Interviews ist im Jahr 2002 weiter gestiegen, spielt aber mit fünf Prozent zur Zeit nach wie vor noch keine bedeutsame Rolle. Allerdings ist davon auszugehen, dass diese Form der Datenerhebung in den nächsten Jahren weiter an Bedeutung gewinnen wird; wenn auch mit deutlich geringeren Zuwachsraten als während der Internet-Euphorie vor einigen Jahren verschiedentlich prognostiziert. Deshalb wäre es aus heutiger Sicht unzutreffend, von einer zukünftigen Substitution der "klassischen" Erhebungstechniken durch Online-Interviews zu sprechen.

Während sich die Computerunterstützung telefonischer Interviews bereits seit einigen Jahren durchgesetzt hat, werden nun auch bei persönlich-mündlichen Interviews "paper and pencil" zunehmend durch den Einsatz von Laptops ersetzt. Im Jahr 2002 wurde bereits jedes dritte persönlich-mündliche Interview computerunterstützt durchgeführt. Dazu verfügten die Mitgliedsinstitute des ADM zusammen über 5.797 CAPI-Geräte ("computer assisted personal interviews"). Zur Computerunterstützung telefonischer Interviews standen 4.048 CATI-Plätze ("computer assisted telephone interviews") zur Verfügung.

Im ADM Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. sind zur Zeit 45 privatwirtschaftliche Markt- und Sozialforschungsinstitute zusammengeschlossen, deren Interessen er als Wirtschaftsverband vertritt. Zu den satzungsgemäßen Aufgaben des ADM gehören insbesondere die Förderung der Wissenschaftlichkeit der Marktforschung, die Wahrung ihres Ansehens in der Öffentlichkeit, die Durchsetzung der Berufsgrundsätze und Standesregeln der Marktforschung, die Gewährleistung des Datenschutzes und die Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs.

Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitskreis Deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute e.V. (ADM) Langer Weg 18, 60489 Frankfurt Telefon: 069/97843136, Telefax: 069/97843137

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