Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

Neue Energieverordnung: Schärfere Anforderungen an Energiebedarf von Gebäuden

(Bayreuth) - Am 1. Oktober 2009 tritt die neue Energieeinsparverordnung EnEV in Kraft, welche die energetischen Anforderungen an gewerbliche und nicht-gewerbliche Gebäude drastisch verschärft. Der Energiebedarf für Heizung und Warmwasser soll um durchschnittlich 30 Prozent gesenkt werden. Betroffen sind sowohl Neubauten als auch Sanierungen.

Die novellierte Energieeinsparverordnung verschärft die energetischen Anforderungen an Gebäude nochmals drastisch. So liegt der zulässige Jahres-Primärenergiebedarf bei neu gebauten Objekten künftig durchschnittlich 30 Prozent unter dem früher zulässigen Wert, bei Modernisierungsvorhaben gelten verschärfte Regelungen in Bezug auf Bauteile. Klimaanlagen unterliegen künftig einer Nachrüstpflicht, sofern sie zur Be- oder Entfeuchtung der Luft eingesetzt werden. Erstmalig nimmt die neue Verordnung auch Eigentümer von älteren Gebäuden in die Pflicht, selbst wenn sie gar keine Modernisierung planen. Hierbei sind insbesondere Nachrüstungen bei Nachtstromspeicherheizungen sowie bei der Wärmedämmung in Dachgeschossen gefordert.

Bußgeld bis zu 15.000 Euro

"Die neue Energieeinsparverordnung kann insbesondere die Unternehmen empfindlich treffen", so Frank Lechner, Umweltreferent bei der IHK für Oberfranken Bayreuth. Denn die Maßnahmen zum Vollzug der Verordnung werden ebenfalls verstärkt. So müssen ausführende Fachbetriebe künftig nach Abschluss der Arbeiten eine schriftliche Unternehmererklärung an den Gebäudeeigentümer abgeben und damit nachweisen, dass die neue EnEV eingehalten wird. Fachbetrieben, welche die Erklärung nicht oder falsch abgeben, droht ein Bußgeld von bis zu 15.000 Euro.

Eigentümern gewerblicher Gebäude rät der IHK-Experte mit Blick auf die verschärften Anforderungen zu einer frühzeitigen Planung. "Modernisierungsmaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz erfordern zwar zunächst Investitionen, rechnen sich aber oft bereits nach kurzer Zeit. Langfristig gesehen können die Ausgaben so gesenkt werden." Zudem würden Sanierungsmaßnahmen derzeit durch attraktive staatliche Fördermöglichkeiten und niedrige Zinsen begünstigt. "Die IHK bietet ihren Mitgliedsunternehmen umfangreiche Beratungen in Bezug auf Fördermöglichkeiten an", so Lechner. Nach seiner Ansicht drohen in den nächsten Jahren außerdem weitere Maßnahmen. "Damit die Regierung die Ziele des Klimaschutzpaketes erreichen kann, ist mit einer weiteren Verschärfung bis 2012 zu rechnen."

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Pressestelle Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Telefax: (0921) 886-9299

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