Pressemitteilung | Bitkom e.V.

Neue Studie des European Information Technology Observatory

(Frankfurt am Main) - Die Anbieter von Informationstechnik und Telekommunikation (ITK) haben die 90er Jahre in Europa mit einem Rekordergebnis abgeschlossen. Dies ist das Ergebnis der jüngsten Studie des European Information Technology Observatory (EITO). Das Umsatzwachstum lag 1999 in Westeuropa bei 12 Prozent und somit deutlich über dem weltweiten Durchschnitt von 9,3 Prozent.







Der weltweite ITK-Markt wurde hierdurch auf 1593 Mrd. Euro gehoben. Der europäische Markt wuchs im vergangenen Jahr auf 470 Mrd. Euro und baute somit seinen Weltmarktanteil auf 31 Prozent aus. Für das Jahr 2000 rechnen die EITO-Experten mit einem Wachstum um 10,6 Prozent auf 520 Mrd. Euro. 2001 soll der Zuwachs dann 8,9 Prozent erreichen und die Umsätze in Europa auf 566 Mrd. Euro heben. "Hiermit wird Europa gegenüber den USA und Japan auch in den Jahren 2000 und 2001 die Nase leicht vorn haben," schätzt EITO-Geschäftsführer Bernhard Rohleder die aktuelle Entwicklung ein. Das Wachstum werde getrieben vom Internet und dem Trend hin zu mobiler Kommunikation und mobilem Computing. Nun müsse es darum gehen, die Rahmenbedingungen des elektronischen Geschäftsverkehrs so zu gestalten, dass die europäische Wirtschaft in die digitale Ökonomie des 21. Jahrhunderts durchstarten könne.







Die Telekommunikation (TK) entwickelte sich in Westeuropa dynamischer als vor Jahresfrist erwartet und expandierte 1999 um 13 Prozent auf 250 Mrd. Euro. Für das Jahr2000 weist EITO eine Steigerung um 10,8 Prozent auf 277 Mrd. Euro aus und im Jahr 2001 sollen nach einem Plus von 8,1 Prozent 300 Mrd. Euro erreicht werden. Die Umsätze mit TK-Diensten wuchsen im vergangenen Jahr um 10,1 Prozent auf 192 Mrd. Euro. Bei den Diensten rechnet Rohleder für die Jahre 2000 und 2001 mit Zuwachsraten von 8,4 Prozent und 6,3 Prozent auf ein Volumen von 208 bzw. 221 Mrd. Euro. Innerhalb der TK-Hardware vollzieht sich zur Zeit eine Umwälzung. 1997 lag die Netzinfrastruktur mit Umsätzen von 20,2 Mrd. Euro noch deutlich vor den Endgeräten mit 18,3 Mrd. Euro. Zuwächse bei Mobilfunkgeräten von 55 Prozent im vergangenen und 33 Prozent im laufenden Jahr sorgen für eine Verschiebung der Gewichte. Das Geschäft mit Telefonen und anderen Endgeräten wird mit knapp 52 Mrd. Euro im Jahr 2001 die Netzinfrastruktur um nahezu 100 Prozent übertreffen.







Die Informationstechnik, auf die gegenwärtig 47 Prozent des Gesamtmarkts entfallen, legte 1999 um 10,8 Prozent auf 220 Mrd. Euro zu. Auch in den Jahren 2000 und 2001 erwarten die EITO-Experten ein anhaltend hohes Wachstumstempo mit Raten von 10,4 und 9,8 Prozent auf 243 bzw. 266 Mrd. Euro. IT-Dienstleistungen stellten 1999 das wachstumsstärkste Segment. Ein Plus von 13,5 Prozent brachte die Service-Umsätze auf 77,7 Mrd. Euro. Für das laufende Jahr hat EITO in diesem Bereich ein Plus von 12,6 Prozent auf 87,5 Mrd. Euro errechnet. Im Jahr 2001 soll dann ein Zuwachs um 11,3 Prozent auf 97,3 Mrd. Euro erreicht werden. Die kräftigsten Impulse kommen zukünftig allerdings von der Software. Diese legte 1999 um 13 Prozent zu und wird nach EITO-Angaben nun sogar um gut 14 Prozent wachsen. Hierdurch sollen die Softwareumsätze von 43,5 Mrd. Euro in 1999 auf 49,6 Mrd. Euro im Jahr 2000 und 56,8 Mrd. Euro in 2001 wachsen.







Die vier umsatzstärksten Länder Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Italien stellen gut zwei Drittel des westeuropäischen ITK-Markts. In der Informationstechnik lagen die Wachstumsraten 1999 in fast allen Ländern zwischen 9 Prozent und 12 Prozent. Nur Spanien erzielte mit 15 Prozent ein deutlich höheres Wachstum. In der Telekommunikation erreichte 1999 Griechenland mit plus 23 Prozent einen Spitzenwert, gefolgt von Spanien, Österreich und Italien, die alle Wachstumsraten weit über dem Durchschnitt verbuchen konnten.







Neben der Marktuntersuchung enthält das aktuelle EITO-Jahrbuch drei Schwerpunktstudien. Eine Sonderstudie zu Electronic Business zeigt u.a. Kosteneinsparungspotenziale von 30-50 Prozent im verarbeitenden Gewerbe auf. Eine weitere Sonderstudie zur Zukunft der Telekommunikation beschreibt die Entwicklungstrends insbesondere in der Mobilkommunikation und dem Internet bis zum Jahr 2005. Schließlich untersucht das EITO in sechs Szenarien die Perspektiven der digitalen Ökonomie. "Diese Szenarien geben einen faszinierenden Einblick in unsere unmittelbare Zukunft", so Rohleder. Noch liege Europa im elektronischen Geschäftsverkehr hinter den USA zurück. Doch die Karten würden neu gemischt. Das aktuelle Programm der Europäischen Union "eEurope" verfolge den richtigen Ansatz. Wenn Europa an einem Strang ziehe, könne man einen Spitzenplatz auf dem globalen elektronischen Marktplatz einnehmen. Mit Blick auf das überkommene deutsche Rabattgesetz, die Zugabeverordnung oder die in mehr als 80 Gesetzen verstreuten Datenschutzregeln mahnt Rohleder: "Wir können jetzt alles brauchen, nur kein Klein-Klein und kein Hick-Hack der Europäer untereinander."



Quelle und Kontaktadresse:
Pressekontakt: Stephan Pfisterer, Tel.: 069/6603-1532, Fax -1510, Email: s.pfisterer@bitkom.org.

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