Pressemitteilung | BÄK Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V.

Paracelsus-Medaille für Prof. Dr. Eggert Beleites / Präsident der Landesärztekammer Thüringen erhält höchste Auszeichnung der deutschen Ärzteschaft

(Berlin) - Für seine herausragenden Verdienste um die ärztliche Selbstverwaltung und das Gesundheitswesen in Deutschland ist der Präsident der Landesärztekammer Thüringen, Prof. Dr. Eggert Beleites, im Rahmen einer Klausursitzung des Vorstandes der Bundesärztekammer mit der Paracelsus-Medaille der deutschen Ärzteschaft ausgezeichnet worden. Bundesärztekammer-Präsident Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe würdigte Beleites als hervorragenden Arzt und Wissenschaftler, der in den Jahren nach der Wiedervereinigung an vorderster Stelle den Aufbau der ärztlichen Selbstverwaltung in Thüringen vorangetrieben habe: „Durch seinen unermüdlichen Einsatz und seine vorbildliche Haltung als Arzt, Chefarzt, Berufs- und Gesundheitspolitiker sowie als akademischer Lehrer im Fach Chirurgie hat sich Eggert Beleites große und bleibende Verdienste um die ärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten in Thüringen, um den Auf- und Ausbau einer funktionierenden ärztlichen Selbstverwaltung, das Fach Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, die wissenschaftliche Forschung und Lehre sowie um das Gesundheitswesen in der Bundesrepublik Deutschland verdient gemacht“, sagte Hoppe.

Eggert Beleites’ berufspolitisches Engagement in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung auf Bundes- und Landesebene habe stets der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient gegolten. Dafür habe er sich mit Tatkraft und Hingabe eingesetzt. „Seine integrativen Fähigkeiten haben ihn innerhalb der Ärzteschaft zu einem ‚Mann des Ausgleichs’ werden lassen, dessen Rat gerne gehört wird und dessen Urteil fachübergreifend größte Wertschätzung bei den Ärztinnen und Ärzten genießt“, betonte Hoppe.

Als Vorsitzender des Ausschusses für „Ethische und medizinisch-juristische Grundsatzfragen“ der Bundesärztekammer habe er federführend an der Erarbeitung und Novellierung der „Grundsätze der Bundesärztekammer zur ärztlichen Sterbebegleitung“ mitgewirkt und in dieser Funktion maßgeblich die Position der deutschen Ärzteschaft in dieser Frage gegenüber der Öffentlichkeit vertreten. „Die ‚Grundsätze zur ärztlichen Sterbebegleitung’ tragen seine Handschrift“, sagte Hoppe.

Prof. Dr. Eggert Beleites wurde am 1. Juni 1939 in Halle an der Saale geboren. Seine Facharztausbildung absolvierte er an der Universitäts-HNO-Klinik der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Dort gründete er die Arbeits- und Forschungsgemeinschaft „Biomaterialien“ und übernahm deren Vorsitz. In enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Glaschemie der Friedrich-Schiller-Universität führte Beleites das Spezialmaterial Bioverit zur Herstellung von Implantaten für den Gehörknöchelchenersatz in die HNO-Heilkunde ein. Aus „Beleites’ Bioverit“ werden heute neben Mittelohrprothesen auch Implantate für Rekonstruktionen im Schädelbereich und der Gesichtschirurgie hergestellt.

Als Leiter der Universitäts-HNO-Klinik Jena, deren Direktorat er 1994 übernahm, führte Beleites auch neue OP-Techniken zur Versorgung von hörgeschädigten Patienten und zur videogestützten Nasenchirurgie ein. „Viele Menschen verdanken ihr wiederhergestelltes und erhaltenes Hörvermögen dem Können des hervorragenden Operateurs Eggert Beleites, dem die hörverbessernden Operationen ebenso wie die Versorgung von Schwerhörigen mit Hörgeräten immer ein großes Anliegen war“, erklärte Hoppe.

Eggert Beleites war nach dem Fall der Mauer 1989 treibende Kraft bei der Gründung einer grenzüberschreitenden Vereinigung mitteldeutscher HNO-Ärzte und nach der Wiedervereinigung 1990 maßgeblich am Aufbau der ärztlichen Selbstverwaltung in Thüringen beteiligt. Im Juli 1990 wurde Beleites zum ersten Präsidenten der Landesärztekammer Thüringen gewählt und seitdem in diesem Amt mehrmals bestätigt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesärztekammer (Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern) e.V. Pressestelle Herbert-Lewin-Platz 1, 10623 Berlin Telefon: (030) 4004560, Telefax: (030) 400456-388

(tr)

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