Pressemitteilung | Deutscher Jagdverband e.V. (DJV) - Vereinigung der deutschen Landesjagdverbände für den Schutz von Wild, Jagd und Natur

Wilde Abkühlung an heißen Tagen / Wie schaffen es Tiere, einen kühlen Kopf zu bewahren?

(Bonn) - Der Asphalt glüht, die Sonne brennt: Der Hochsommer hat die Landschaft fest im Hitze-Griff und treibt den Menschen den Schweiß aus allen Poren. Tierisch gut zurecht kommen einige Wildtiere mit den hohen Temperaturen, wie der Deutsche Jagdschutz- Verband heute (18. Juli 2007) in Bonn informierte. Zum erfrischenden Deo kann das Wild jedoch nicht greifen - zumal die meisten Tiere nur sehr wenige oder gar keine Schweißdrüsen haben. Anstatt zu schwitzen, hecheln sie. Dabei verdampft Speichel auf der Zunge und kühlt so den Körper.

"Das beliebteste Rezept der Wildtiere gegen Hitze lautet: Siesta halten!", erläuterte DJV-Pressesprecherin Anke Nuy. In der drückenden Mittagszeit verweilen die meisten Vierbeiner träge an einem schattigen Platz. Einige Arten sind besonders gut gegen hohe Temperaturen gerüstet. Mit einem raffinierten Kühlmechanismus hat die Natur beispielsweise den Feldhasen ausgestattet. Bei niedrigen Temperaturen sind seine langen Ohren nur gering durchblutet. Steigt das Thermometer auf über 30 Grad Celsius, öffnen sich kissenartige Verschlüsse in den Schlagadern der Löffel. Diese werden dann viel stärker durchblutet und geben vermehrt Wärme nach außen ab. Wildschweine hingegen nehmen bei sommerlicher Hitze gerne ein erfrischendes Schlammbad in sumpfigen Tümpeln, den Suhlen. Die Fango-Packung dient neben der Abkühlung auch der Körperpflege: Trocknet die Schlammschicht aus, werden ungebetene Fell-Gäste wie Mücken oder Zecken darin festgebacken und am nächsten Baumstamm genüsslich abgerieben.

Suhlen ist auch beim Rotwild in - an heißen Tagen ist jedoch eher Wasser pur gefragt. Richtig gut geht es den Tieren, wenn ihnen bei Hitze das Wasser bis zum Halse steht und sie in Flüsse oder Seen "abtauchen" können. Während die meisten Tiere im Sommer ihren Bewegungsdrang stark einschränken, dreht das Rehwild so richtig auf: Seine Paarungszeit fällt in die heißen Sommermonate Juli und August. Eine äußerst kräftezehrende Zeit - vor allem für den Rehbock. Denn das Weibchen lockt das verliebte Männchen ohne Rücksicht auf die Hitze stundenlang und kilometerweit durch Feld und Flur.

Da auch Rehe keine Schweißdrüsen besitzen, bleibt dem Bock nur eines übrig: der verführerischen Ricke keuchend und hechelnd zu folgen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Jagdschutz-Verband e.V. (DJV) Pressestelle Johannes-Henry-Str. 26, 53113 Bonn Telefon: (0228) 949060, Telefax: (0228) 9490630

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