Pressemitteilung | Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. (VU)

Wirtschaft besorgt wegen der bisher schlechtesten Realschulabschlüsse

(Schwerin) - Seit kurzem liegen die Ergebnisse der Realschulabschlussprüfungen des Schuljahres 1999/2000 vor. “Unsere Verbände schlagen Alarm: Wenn nicht einmal 15% der Realschüler im vergangenen Jahr die 10. Klasse in Mathematik mit der Note 1 oder 2, dagegen aber ein Drittel mit der Note 3, ein weiteres Drittel mit der Note 4 und 20% der Schüler mit der Note 5 abschließen und immerhin noch 582 Schüler die Note 6 haben, dann ist das mehr als nur ein Anlass zur Besorgnis. Ähnlich schlecht sind die Ergebnisse im Fach Deutsch”, erklärte Dr. Ute Thomas, Geschäftsführerin der Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e. V., am 06. Juni 2001 am Rande einer Beratung in Schwerin, auf der sie über die Ergebnisse einer Befragung der Mitgliedsverbände zur Regionalen Schule informierte.

“Seit zwei Jahren spricht das Bildungsministerium immer wieder über die Notwendigkeit der Qualitätsentwicklung an den Schulen. Es werden Konzepte und Programme beschlossen, aber nichts passiert. Die geplante Regionale Schule in Mecklenburg-Vorpommern soll nun dieses Problem in den Griff bekommen und die Berufsbildungsfähigkeit der Schüler verbessern. Die Schüler besser auf das Arbeits- und Berufsleben vorbereiten, heißt aber in erster Linie”, so Thomas, “dafür zu sorgen, dass die Schüler die Schule mit wesentlich besseren Leistungen verlassen als im vergangenen Jahr.”

Gerade das sieht die Wirtschaft in dem derzeit vorliegenden Konzept der Regionalen Schule nicht gegeben. Die Wirtschaft befürchtet, dass die beabsichtigte Zusammenlegung von Haupt- und Realschule trotz der proklamierten Qualitätsverbesserung eine weitere Nivellierung der Leistungen nach unten zur Folge haben wird.

“Entscheidend sind die Rahmenbedingungen,” so Thomas, “unter denen die Regionale Schule in Mecklenburg-Vorpommern umgesetzt wird. Dazu gehört, dass sowohl leistungsschwache als auch leistungsstarke Schüler optimal gefördert und gefordert werden, und zwar in getrennten Klassen. Schüler mit Hauptschulniveau brauchen einen anderen Unterricht als Schüler mit Realschulniveau. Vor allem in den Kernfächern wie: Mathematik, Deutsch, Physik, Chemie, Biologie und Fremdsprachen müssen diese Schüler getrennten Unterricht erhalten.”

Nach Auffassung der Vereinigung der Unternehmensverbände muss die Regionale Schule durch deutlich mehr Leistungskriterien gekennzeichnet sein.

Ausschließlich die Leistungen dürfen darüber entscheiden, ob z. B. ein Schüler nach der 6. Klasse das Gymnasium besuchen kann. “Wenn die Voraussetzungen an der Regionalen Schule stimmen, wird auch der gute Realschüler dort bleiben. Nur so kann verhindert werden, dass die Regionale Schule zur Schule zweiter Klasse und die extrem schlechten Ergebnisse der Realabschlussprüfungen zu einem Dauerzustand werden. Deshalb unterstützt die Wirtschaft nur eine Reform der Schule in Mecklenburg-Vorpommern, die wirklich hilft, die Qualität zu verbessern", fasst Frau Dr. Thomas die Meinung der Wirtschafts- und Arbeitgeberverbände in Mecklenburg-Vorpommern zusammen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung der Unternehmensverbände für Mecklenburg-Vorpommern e.V. - BDA-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Eckdrift 93 19061 Schwerin Telefon: 0385/6356100 Telefax: 0385/6356151

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