Pressemitteilung | IG Metall - Industriegewerkschaft Metall

Zwickel fordert Einlösung der Bündniszusagen zu Qualifizierungs-Tarifverträgen

(Frankfurt/Main) - Der IG Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel hat die Arbeitgeber aufgefordert, ihre im Bündnis für Arbeit eingegangenen Verpflichtungen zum Abschluss von Qualifizierungs-Tarifverträgen endlich einzulösen. "Die im Bündnis für Arbeit vereinbarte Qualifizierungsoffensive muss jetzt mit Leben erfüllt werden", sagte Zwickel am Freitag in Frankfurt.

Ein erster Schritt dazu sei, Qualifizierung und Weiterbildung tarifvertraglich zu regeln. Der Gewerkschaftsvorsitzende verwies dazu auf den von der IG Metall in Baden-Württemberg angestrebten Abschluss eines Qualifizierungs-Tarifvertrages. In der vierten Verhandlungsrunde am 11.06. müssten die Arbeitgeber Farbe bekennen und ihren Sonntagsreden zum lebenslangen Lernen endlich Taten folgen lassen. "Wir werden uns bei der Qualifizierung nicht mit unverbindlichen Absichtserklärungen abspeisen lassen", sagte Zwickel. Die Qualifikation der Arbeitnehmer sei einer der wichtigsten Standortvorteile der deutschen Wirtschaft. Angesichts des rasanten technischen Wandels müsse lebenslanges Lernen eine Selbstverständlichkeit sein. Die IG Metall wolle deshalb per Tarifvertrag regeln, dass der Qualifizierungsbedarf eines jeden Arbeitnehmers regelmäßig festgestellt und die sich daraus ergebenden Weiterbildungsmaßnahmen festgelegt werden. Dabei müssten insbesondere auch die Qualifizierungsansprüche älterer Arbeitnehmer berücksichtigt werden, sagte Zwickel. Neue Technologien und neue Produktzyklen hätten heute eine Lebensdauer von nicht einmal mehr fünf Jahren. Das bedeute, dass einmal erworbene Qualifikationen schnell überholt seien und nur durch permanente Weiterbildung das nötige Wissen erlangt werden könne.

Auch wenn ein Teil der Unternehmen viel für die Weiterbildung seiner Beschäftigten tue, komme dies nur einem geringen Teil der Arbeitnehmer zugute, sagte Zwickel. Zumeist richteten sich die Weiterbildungsangebote an qualifizierte Angestellte. Facharbeiter und einfache Angestellte sowie Un- und Angelernte würden stiefmütterlich behandelt. Nach einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung habe 1999 nur ungefähr jeder fünfte Arbeitnehmer an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen.

Quelle und Kontaktadresse:
Industriegewerkschaft Metall (IGM) Lyoner Str. 32 60528 Frankfurt Telefon: 069/66930 Telefax: 069/66932843

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