Pressemitteilung | Pro Wildlife e.V.

Nach Lufthansa-Verzicht auf Wildtiertransporte fordert Pro Wildlife auch Taten der Bundesregierung

(München) - Die Lufthansa Cargo hat in einer gemeinsamen Erklärung mit Pro Wildlife und der WDCS ab Mai ihren weitgehenden Ausstieg aus den Wildtiertransporten erklärt. Nach dem Lufthansa-Erfolg fordert Pro Wildlife nun von den für Tier- und Artenschutz zuständigen Politikern, endlich die Kontrollen bei Transporten zu verbessern und der unkontrollierten Plünderung der Wildbestände einen Riegel vorzuschieben: "Die Regierung darf nicht warten, bis auch die anderen Fluglinien freiwillig aus dem Geschäft mit der Ware Wildtier aussteigen, und weiterhin tatenlos zusehen, wie zahllose Wildtiere beim brutalen Fang und Transport verenden".

Der Handel mit Wildtieren boomt: Jährlich werden Millionen Tiere der Natur entrissen - als exotische Dekoration für deutsche Haushalte. "Immer neue Arten gelangen durch den Handel an den Rand der Ausrottung", erklärt Biologin Daniela Freyer von Pro Wildlife.

Selbst renommierte Luftfrachtunternehmen sind bei der Massenabfertigung von Wildtieren nicht in der Lage, tierschutzgerechte Transporte zu garantieren. Die Lufthansa Cargo erklärte Anfang dieser Woche ihren weit-gehenden Verzicht auf Wildtiertransporte.

"Mit der Lufthansa Cargo hat ein Vertreter der Wirtschaft ein deutliches Signal gesetzt. Nun sind die Politiker unter Zugzwang, ihrerseits aktiv zu werden", so Freyer. Pro Wildlife fordert Umweltminister Trittin auf, sich der Plünderung der Wildtierbestände in Asien, Afrika und Amerika durch den europäischen Tierhandel entgegenzustellen. Seit langem fordern Tier- und Artenschützer ein Ende der Massenimporte - bislang ohne Erfolg.

Pro Wildlife verlangt auch von den für Tierschutz auf Bundes- und Landesebene zuständigen Stellen ein rigo-roses Durchgreifen und verstärkte Kontrollen für Wildtiertransporte. Tote und verletzte Tiere gehören zum Alltag an Flughäfen und Grenzstellen, doch nur ein Bruchteil von ihnen wird überhaupt entdeckt. Überbelegte Transportkisten, Fehlen von Futter und Wasser sowie lange Flug- und Wartezeiten fordern ihren Tribut. "Die Kontrolleure sind angesichts der zahllosen Tiersendungen hoffnungslos überfordert", kritisiert Freyer. Die Ein-haltung von Tier- und Artenschutzbestimmungen ist unter diesen Umständen weder von Fluglinien noch Behörden zu leisten. "Ein Ende des kommerziellen Wildtierhandels ist letztendlich die einzig verantwortbare Lösung", betont die Pro Wildlife-Expertin.

Quelle und Kontaktadresse:
Pro Wildlife e.V. Löfflerstr. 5a 80999 München Telefon: 089/81299-507 Telefax: 089/81299-706

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