Verbands-Presseticker
(Berlin) - Der Handelsverband BAG sieht in der von Bundesfinanzminister Eichel vorgesehenen Kürzung der Entfernungspauschale einen richtigen und notwendigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Flächenpolitik. Sie könne dazu beitragen, den Flächenverbrauch durch Siedlungs- und Verkehrsanlagen zu senken und infolge dessen auch die Entwicklung von Megaprojekten des Einzelhandels auf der Grünen Wiese einzudämmen. Der schrittweise Abbau dieser Subvention ist überfällig, da sie inzwischen pervertiert ist und ihrer ursprünglichen Zielsetzung nicht mehr entspricht. Der ursprüngliche Sinn der Pendlerpauschale war es, Menschen vom Land die Fahrt zu den Arbeitsplätzen in den Städten zu erleichtern."
(Berlin) - Bis zu 14 Tage früher als in den Vorjahren hat in fast allen deutschen Anbaugebieten die Getreideernte begonnen. Die anhaltende Trockenheit in den vergangenen drei Monaten hat das Getreide schneller als üblich abreifen lassen. Besonders auf den leichteren Standorten der neuen Bundesländer ernten die Landwirte erheblich niedrigere Erträge als im Vorjahr oder im langjährigen Vergleich. In den neuen Bundesländern wie im südlichen Brandenburg fiel von Januar bis Juni 80 Prozent weniger Regen als im langjährigen Mittel. Aber auch in den westdeutschen Bundesländern leidet die Ernte 2003 unter der Trockenheit, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) in seinem ersten Erntebericht feststellt.
(Berlin) - Seit mehr als zwei Jahren nimmt das aggregierte Finanzierungsdefizit der öffentlichen Haushalte im Euroraum zu. Zum ersten Mal seit 1996 erhöht sich nunmehr auch der Bruttoschuldenstand, so der aktuelle Wochenbericht 29/2003 des DIW Berlin. Die Abgabenquote ist in den letzten zwei Jahren gesunken. Die Ausgabenquote steigt seitdem. Hierin spiegelt sich konjunkturentsprechend vor allem das Wirken der automatischen Stabilisatoren, insbesondere der Anstieg der sozialen Leistungen für Arbeitslose. Die Hoffnungen auf eine wirtschaftliche Erholung im Euroraum wurden bisher enttäuscht, und es kommt in mehreren Ländern zu deutlichen Zielverfehlungen.
(Köln) - Die Frauenerwerbstätigkeit ist in den vergangenen 30 Jahren um immerhin ein Viertel gestiegen: Inzwischen sind drei von fünf Frauen berufstätig, im Jahr 1974 war es nicht einmal die Hälfte. Offenbar wurde für die Karriere aber so mancher Kinderwunsch aufgegeben. So haben die heute siebzigjährigen Frauen durchschnittlich 2,2 Sprösslinge großgezogen, aber nicht einmal jede Zweite war dabei im Alter zwischen 30 und 40 Jahren berufstätig. Von den derzeitigen Mitt- und Enddreißigerinnen haben dagegen fast drei Viertel einen Job, sie kommen im Schnitt aber nur auf 1,5 Kinder.
(Berlin) - Nach Zeitungsberichten schlägt Sozialministerin Ulla Schmidt vor, den Zahnersatz im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung zu belassen und die Finanzierung allein auf die Arbeitnehmer zu übertragen. Dazu erklärte der Bundesvorsitzende des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte, Dr. Wilfried Beckmann, heute in Berlin. "Mit diesen Vorschlägen der Ministerin werden keine der Ziele erreicht, die sich die Verhandlungspartner um eine Gesundheitsreform selbst gesteckt haben."
(Frankfurt am Main) - "Wer jetzt über eine Pkw-Maut redet, verstärkt die Verunsicherung beim Verbraucher, statt sie abzubauen", betonte Prof. Dr. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA). Dabei würden die hohen Belastungen, die die Autofahrer schon heute zu tragen hätten, verkannt. Prof. Gottschalk: "Dieser Vorstoß ist so überflüssig wie ein Kropf. Diese Idee gehört dorthin, wo schon die Erhöhung der Firmenwagensteuer gelandet ist - in den Papierkorb!"
(Eschborn) - Etwa 200 Ergebnisse aus der Textilforschung stellt das Forschungskuratorium Textil e.V. in seinem Jahresbericht 2003 vor. Kurzberichte informieren über verschiedene Fachthemen - von der Faser bis zum Endprodukt - sowie zugeordnete Fachpublikationen, die im Zeitraum Frühjahr 2002 bis 2003 erschienen sind. Im Rahmen der vorwettbewerblichen industriellen Gemeinschaftsforschung setzt das Forschungskuratorium besondere Schwerpunkte bei den Produkt- und Verfahrensinnovationen sowie der Kooperation in der textilen Kette. In 17 Forschungseinrichtungen wurden die Ergebnisse erarbeitet und dienen als Basis für den Forschungstransfer in die Textil- und Bekleidungsindustrie sowie kooperierende Industriebereiche.
(Berlin) - Heute, am 16.07.2003, ist Steuerzahler-Gedenktag. Von 19.03 Uhr an arbeiten die Steuerzahler rein rechnerisch für das eigene Portemonnaie. Bis dahin ging das Einkommen in Form von Steuern und Abgaben zunächst in die öffentlichen Kassen. Die Tatsache, dass der Steuerzahler-Gedenktag erneut weit in der zweiten Jahreshälfte liegt, ist ein Beleg für die überzogene Steuer- und Abgabenlast in Deutschland, sagte der Präsident des Bundes der Steuerzahler, Dr. Karl Heinz Däke. Der Bund der Steuerzahler errechnet den Steuerzahler-Gedenktag, indem er die so genannte Einkommensbelastungsquote auf das Jahr umrechnet. Die Einkommensbelastungsquote ist der Anteil von Steuern und Abgaben am Volkseinkommen. Sie beträgt in diesem Jahr 54,2 Prozent.
(Bonn) - Eine umfassende Gesundheitsreform hat am 15. Juli der Verwaltungsrat des AOK-Bundesverbandes in einer Resolution von der Verhandlungskommission für die Gesundheitsreform gefordert. Angesichts der gravierenden strukturellen und konjunkturellen Probleme im Gesundheitswesen sei eine umfassende Reform unausweichlich. Daher dürften die gemeinsamen Reformanstrengungen von Regierung und Opposition nicht nur bei Kostendämpfungsmaßnahmen stehen bleiben, sondern müssten auch umfängliche Strukturmaßnahmen bringen, damit eine nachhaltige Stabilität der finanziellen Basis der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und eine qualitativ verbesserte Versorgung zukünftig gewährleistet seien.
(Berlin) - "Brot für die Welt" hat im Jahr 2002 rund 49,5 Millionen Euro Spenden für Entwicklungsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika erhalten. Das Ergebnis liegt damit etwa 5,9 Millionen Euro unter dem des Vorjahres. "Die Jahrhundertflut an der Elbe hat dazu geführt, dass sehr viele Spenden in die Nothilfe gingen", erklärte die Direktorin von "Brot für die Welt", Cornelia Füllkrug-Weitzel, bei einer Pressekonferenz der evangelischen Hilfsorganisation in Berlin. Organisationen wie "Brot für die Welt", die langfristige Entwicklungsprojekte finanzierten, hätten es deshalb im vergangenen Jahr sehr schwer gehabt, ihre Einnahmen konstant zu halten, so Füllkrug-Weitzel weiter.