Pressemitteilung | Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB)

Biokraftstoffindustrie: Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung mit Licht und Schatten

(Berlin) - "Die jetzt veröffentlichte Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung ist ein sinnvoller erster Schritt hin zu einer strategischen Neuausrichtung der Mobilität in Deutschland", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). "Erneuerbare Energien müssen auch im Verkehrsbereich zukünftig eine deutlich größere Rolle spielen. Die Bundesregierung hat bei der Erstellung der Strategie viele Beteiligte eingebunden, dieser große zeitliche und organisatorische Aufwand ist ausdrücklich anzuerkennen." Es sei richtig und wichtig, dass die Bundesregierung die Energiewende nicht nur im Stromsektor, sondern auch im Verkehrsbereich umsetze.

Die große Bedeutung von Biokraftstoffen werde in dem Papier jedoch nicht ausreichend berücksichtigt. "Nachhaltig produzierte Biokraftstoffe sind auf absehbare Zeit die einzige in größerem Umfang vorhandene Alternative zu den immer umweltschädlicheren fossilen Kraftstoffen", sagte Baumann. In der Strategie wird die Biokraftstoffnutzung jedoch infrage gestellt, weil indirekte Landnutzungsänderungen (iLUC) und die damit einhergehenden Treibhausgasemissionen angeblich durch Biodiesel und Bioethanol verursacht würden. Welches Ausmaß Treibhausgasemissionen durch iLUC tatsächlich haben, ist in der wissenschaftlichen Debatte bislang jedoch nicht geklärt. "Für Bioethanol können die Werte je nach Studie zwischen 200 Prozent unter oder 1700 Prozent über dem Wert für fossile Kraftstoffe liegen - gesicherte Wissenschaft sieht anders aus", sagte Baumann. Er empfahl, dass die Bundesregierung die wissenschaftlichen Zweifel an der iLUC-Theorie berücksichtigt und Biokraftstoffe auf der Basis gesicherter Erkenntnisse bewertet.

Die vorliegende Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie sei im Wesentlichen eine Bestandsaufnahme, wie Mobilität zukünftig gestaltet werden könne. Der Prozess sei jedoch nicht abgeschlossen, da nunmehr ein umsetzbares Konzept erarbeitet werden müsse. "Die deutsche Biokraftstoffindustrie steht bereit, einen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende im Verkehr zu leisten", sagte Baumann.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) Frank Brühning, Pressesprecher Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625911, Fax: (030) 72625919

(rf)

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