Pressemitteilung | Bundesverband für strukturierte Wertpapiere (BSW)

"Die EU muss bei der Retail Investment Strategy alle Anlegerinnen und Anleger im Blick haben"

(Berlin) - Die EU Retail Investment Strategy ("Kleinanlegerstrategie"), die die EU-Kommission gestern vorgestellt hat, muss so gestaltet werden, dass sie einen "spürbar positiven Effekt" für die Wertpapierkultur bewirken wird, so das Anliegen des Deutschen Derivate Verbands (DDV).

"Wichtig ist, dass sowohl im Beratungsgeschäft als auch im sogenannten beratungsfreien Geschäft die unterschiedlichen Erwartungen und Situationen der Anlegerinnen und Anleger berücksichtigt werden", sagte Dr. Henning Bergmann, geschäftsführender Vorstand des DDV. So begrüßt der Verband, dass die EU-Kommission von einem vollständigen Verbot von Zuwendungen Abstand genommen hat und die Wertpapierberatung bei Banken und Sparkassen nicht beschädigen will. Der Verband hinterfragt aber die vorgeschlagenen Beschränkungen im beratungsfreien Geschäft, in dem Anlegerinnen und Anleger selbst die Entscheidung treffen, welche Wertpapiere sie erwerben wollen. Denn auch im beratungsfreien Geschäft können Zuwendungen dem Anleger einen Mehrwert oder zusätzlichen Service bringen. In den weiteren Beratungen in Rat und EU-Parlament sollte dieser Aspekt berücksichtigt werden. Bergmann: "Die Retail Investment Strategy und die weiteren Konkretisierungen müssen auf Bedürfnisse aller Anlegerinnen und Anleger ausgerichtet sein, um die Wertpapierkultur weiter zu fördern und den Zugang zu Wertpapieranlagen zu erleichtern."

Der Verband begrüßt zudem das Ziel der EU-Kommission, Anlegerinformationen zu vereinfachen und digitale Medien stärker zu berücksichtigen. Viele Fragen werden hierbei auf den sogenannten Level II delegiert, das heißt, die Ausformung sollen die Europäischen Aufsichtsbehörden, insbesondere die ESMA, übernehmen. Der Erfolg der Retail Investment Strategy wird maßgeblich davon abhängen, dass auf Level II praxisgerechte Lösungen gefunden werden. Bergmann: "Es ist wichtig, die Informationen für die Anlegerinnen und Anleger übersichtlich sowie zweckmäßig bereitzustellen und die Chancen der Digitalisierung zu nutzen." Hierbei ist es auch sinnvoll, zwischen den unterschiedlichen Anlegertypen mit unterschiedlichen Anlagezielen und -motiven zu unterscheiden.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Derivate Verband e.V. (DDV) Michaela Roth, Pressesprecherin Pariser Platz 3, 10117 Berlin Telefon: (030) 400047515, Fax: (030) 400047566

(mw)

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