Energie sparen passé?
(Bonn) - Die Liberalisierung der Energieversorgung bedeutet für Verbraucher einerseits fallende Preise und damit weniger Anreize, Energie zu sparen, andererseits die Chance, "grünen" Strom zu beziehen. Mit diesem Dilemma befasst sich die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) in der neuen Ausgabe ihrer verbraucherpolitischen Zeitschrift "AgV-Forum - Argumente zur Verbraucherpolitik".
Autoren des Heftes 1/2000 mit dem Schwerpunktthema: "Erneuerbare Energien und Energiepolitik" sind u. a. Bundeswirtschaftsminister Werner Müller, der das energiepolitische Konzept der Bundesregierung erläutert, und der Träger des Alternativen Nobelpreises Hermann Scheer, der die Vorteile einer dezentralen Gewinnung und Nutzung der Sonnenenergie darlegt. Wolfgang Daniels, Präsident der Vereinigung zur Förderung der erneuerbaren Energien, berichtet über die Probleme, auf die sich die Betreiber von Windkraftanlagen einstellen müssen, wenn sie das Kraftpotential des Windes zur umweltneutralen Stromgewinnung nutzen wollen. Zur Nutzung von Wasserkraft aus ökologischer und ökonomischer Sicht liefert der Physiker Jochen Bard Hintergrundinformationen über Technik und steuerliche Förderungsmöglichkeiten. Achim Truger vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut in der Hans-Böckler-Stiftung, Düsseldorf, greift Vorbehalte gegen die Ökosteuer auf. Hans-Joachim Ziesing vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zeigt auf, welche ökonomischen Anreizstrukturen geschaffen werden müssen, um zum Klimaschutz beizutragen. Friedel Schubert, Leiter der Energieprojekte der AgV, stellt den Zusammenhang her zwischen der gesetzlichen Liberalisierung des Strommarktes und den Chancen der Verbraucher auf "grünen" Strom.
Weitere Themen sind die rasant steigenden Nebenkosten, die "zweite Miete", mit der sich Franz-Georg Rips, Direktor des Deutschen Mieterbundes, befasst. Um die gesundheitlichen Werbeversprechungen und ihren Wahrheitsgehalt bei funktionellen Lebensmitteln geht es in einem Beitrag von Burckhard Viell vom Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz. Julia Fauth, Marktforscherin in Frankfurt/Main, beschäftigt sich mit dem ökologischen Konsumverhalten Jugendlicher in Europa.
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Quelle: AGV