Handel erwartet weiterhin steigende Preise

(Berlin) - Die Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V. (AVE) rechnet weiter mit Preissteigerungen bei Konsumgütern. Ursache ist die anhaltende Schwäche des Euro gegenüber dem US-Dollar. Dadurch verteuern sich die Einfuhren vieler Importprodukte, die überwiegend in Dollar abgerechnet werden.

"Die Verteuerung von Importen aus dem Dollar-Raum hat sich etwas verlangsamt, hält aber an", erklärte AVE-Hauptgeschäftsführer Jens Nagel anlässlich der Veröffentlichung der Außenhandelspreise des Statistischen Bundesamts heute in Berlin. Zwar hat sich der Euro in den vergangenen drei Monaten gegenüber dem Dollar wieder leicht erholt. "Für ein Aufatmen ist es aber zu früh", warnte Nagel. "Die erwartete Zinswende in den USA wird den Euro wieder fallen lassen."

Nach den Zahlen des Statistischen Bundesamts sind die Importpreise im Mai insgesamt um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurückgegangen. Betrachtet man allerdings die Importe aus dem Dollar-Raum, wozu insbesondere auch große Teile Asiens gehören, sind die Importpreise deutlich gestiegen. Dies gilt vor allem für aus dem Dollar-Raum importierte Bekleidung (plus 6,5 Prozent), Schuhe (plus 8,1 Prozent) und Haushaltsgeräte (plus 7,4 Prozent). Diese Warengruppen werden überwiegend in Asien gefertigt.

Ein Durchschlagen dieser Preissteigerungen auf die Verbraucherpreise wird derzeit noch vom günstigen Ölpreis verhindert. Rechnet man diesen Effekt heraus, liegt die Preissteigerung von Importen bereits bei 2,4 Prozent. "Das stabile Preisniveau in Deutschland steht im Moment gleich auf zwei tönernen Füßen", betonte Nagel. "Wenn Ölpreis oder Dollarkurs wieder steigen, werden die deutschen Einzelhändler schnell reagieren und die Preise erhöhen müssen."

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Außenhandelsvereinigung des Deutschen Einzelhandels e.V. (AVE) Pressestelle Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 59 00 99-432, Fax: (030) 59 00 99-475

(sy)