Pressemitteilung | Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK)

IHK-Konjunkturbefragung / Oberfränkische Wirtschaft: Es geht langsam bergauf

(Bayreuth) - Die weltweite Wirtschaftskrise ist noch nicht überwunden, doch eine leichte Erholung setzt sich auch in der oberfränkischen Wirtschaft fort. Wie die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigen, hat sich die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage im Vergleich zum Herbst letzten Jahres spürbar verbessert. Vor allem die aktuelle Lage, die auf harten Zahlen basiert, wird besser als zuletzt bewertet: 23 Prozent der befragten Unternehmen nennen ihre derzeitige Geschäftslage gut, 24 Prozent bewerten sie negativ. Und die Unternehmer bleiben optimistisch: Für die kommenden Monate erwarten 29 Prozent der Befragten eine Verbesserung der Geschäftslage, 18 Prozent gehen von einer Verschlechterung aus. Der Konjunkturklimaindikator steigt um 2 auf 105 Punkte. Damit präsentiert sich die Wirtschaft, insbesondere die Industrie, im Bezirk der IHK für Oberfranken Bayreuth deutlich stabiler als im bayerischen Durchschnitt (102).

Besser als zuletzt im Herbst wird von den Unternehmen vor allem die aktuelle Geschäftslage eingeschätzt. 23 Prozent der befragten Unternehmen beurteilen ihre derzeitige Lage gut (Herbst: 22 Prozent), nur noch 24 Prozent (Herbst: 28 Prozent) bewerten sie negativ. Die oberfränkische Wirtschaft hat das Krisenjahr 2009 vergleichsweise gut hinter sich gebracht und ist auf dem Weg zurück in die Erfolgsspur.

IHK: Talsohle ist durchschritten

Die Einschätzung der Geschäftslage ist in einigen Branchen zwar nach wie vor negativ, hat sich im Vergleich zum Herbst 2009 aber erneut verbessert und steht kurz vor einem Schritt in den positiven Bereich. Vor allem von der großen Gruppe der Dienstleistungsunternehmen und der Tourismuswirtschaft kommen positive Nachrichten, doch auch in der Industrie und im Großhandel hat sich die Geschäftslage im Vergleich zum Herbst deutlich stabilisiert. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Talsohle durchschritten ist und sich die wirtschaftliche Lage auch in Oberfranken weiter festigt. Einen Grund zur Entwarnung gibt es laut IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Hans F. Trunzer allerdings nicht. "Die Wirtschaft steht vor einem schweren Jahr 2010, das erst den Nachweis führen muss, dass es ein Jahr des Aufschwungs wird."

Industrie bleibt Hoffnungsträger

Dass 2010 ein gutes Jahr wird, ist noch nicht ausgemacht. Die Skepsis der oberfränkischen Unternehmer drückt sich in der Entwicklung der Zukunftserwartungen aus, die im Vergleich zum Herbst 2009 nicht zulegen können. Laut IHK-Konjunkturbefragung erwarten zum Jahresbeginn 2010 29 Prozent der befragten Unternehmen (Herbst: 30 Prozent) eine weitere Verbesserung ihrer Geschäftslage, 18 Prozent befürchten eine Verschlechterung. "Der private Verbraucher ist von der Krise bislang relativ unbeeindruckt geblieben. Das hat sich stabilisierend auf die wirtschaftliche Lage ausgewirkt. Zusätzliche Impulse aus dem Konsum sind in 2010 aber nicht zu erwarten", so Trunzer. Mit den beiden Konjunkturpaketen und der Verabschiedung des Wachstumsbeschleunigungsgesetzes habe auch der Staat seine Möglichkeiten zur Stimulierung der Nachfrage ausgeschöpft.

Hoffnungsträger für den Aufschwung bleibt einmal mehr die Industrie, Rückgrat der oberfränkischen Wirtschaft und Schwungrad für nahezu alle anderen Wirtschaftsbereiche. Im Fokus steht dabei besonders die Entwicklung von Exporten und Investitionen. Hier sieht der IHK-Hauptgeschäftsführer Grund für Optimismus: Laut IHK-Konjunkturbefragung erwarten 43 Prozent der befragten Industrieunternehmen eine weitere Verbesserung der Geschäftslage (Herbst: 35 Prozent), zudem rechnen 54 Prozent der Industriebetriebe mit einem zunehmenden Exportgeschäft. "Die Weltwirtschaft zieht bereits wieder an", so Trunzer. "Davon wird zuerst die deutsche Exportwirtschaft profitieren und mit einiger Verzögerung werden auch die Investitionen anspringen." Die Investitionsneigung präsentiert sich bereits bei der aktuellen Umfrage deutlich verbessert: derzeit wollen 87 Prozent der oberfränkischen Unternehmen investieren, mehr als die Hälfte davon auf gleich bleibendem bzw. höheren Niveau.

Der oberfränkische Arbeitsmarkt wird die Auswirkungen der Krise in den kommenden Monaten dennoch zu spüren bekommen. "Bislang konnten viele Betriebe das Instrument der Kurzarbeit nutzen, um Entlassungen zu vermeiden. Deshalb ist der Arbeitsmarkt in der Region weitgehend robust geblieben. Spätestens ab der Jahresmitte 2010 wird die Kurzarbeit allerdings bei den ersten Unternehmen auslaufen", so Trunzer. Wenn die Aufwärtsbewegung hinter den Hoffnungen zurückbleibe, drohe dann auch in Oberfranken ein - wenn auch moderater - Arbeitsplatzabbau.

Die IHK für Oberfranken Bayreuth befragt dreimal jährlich ca. 800 ihrer derzeit rund 48.000 Mitgliedsunternehmen im Rahmen einer repräsentativen Konjunkturumfrage.

Den ausführlichen Konjunkturbericht finden Sie auch auf www.bayreuth.ihk.de im Bereich Standortpolitik.

Quelle und Kontaktadresse:
Industrie- und Handelskammer für Oberfranken Bayreuth (IHK) Pressestelle Bahnhofstr. 23-27, 95444 Bayreuth Telefon: (0921) 886-0, Telefax: (0921) 886-9299

(el)

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