Kongress des Verbraucherweltverbandes setzt Prioritäten für die nächsten drei Jahre
(Bonn) - Der alle drei Jahre stattfindende Weltkongress von Consumers International, seit 40 Jahren Dachorganisation der Verbraucherverbände weltweit, ist mit der Verabschiedung einer abschließenden Resolution in Durban, Südafrika, zu Ende gegangen. Zuvor wurde die Direktorin des australischen Verbraucherverbandes ACA, Louise Sylvan, zur neuen Präsidentin für die kommenden drei Jahre gewählt. Die AgV erhielt erneut das Vertrauen der Mitglieder und wurde direkt in den Council, das entscheidende Gremium zwischen den Weltkongressen, gewählt.
Die fünftägigen Beratungen und Workshops standen unter dem Motto "Verbraucher, soziale Gerechtigkeit und der Weltmarkt" und befassten sich mit einer großen Themenbreite. So ging es um Wege der Durchsetzung der auch von den Vereinten Nationen anerkannten Verbrauchergrundrechte in allen Ländern, den Zusammenhang von Verbraucherschutz und Armutsbekämpfung, Möglichkeiten zur Förderung eines umweltgerechten Konsums und der Verantwortung von transnationalen Unternehmen in Entwicklungsländern, aber auch um die Sicherheit von Lebensmitteln und deren Gewährleistung angesichts bestehender Bemühungen um den Einsatz von Gentechnik. Debattiert wurde auch über Auswirkungen der Welthandelsregeln auf die Verbraucherinteressen in Zeiten der Globalisierung und insbesondere nach dem Scheitern der letzten WTO-Konferenz in Seattle und über die Rolle des Internets für den Verbraucherschutz und als Instrument der Organisationen für die Verbraucherinformation und die Kommunikation mit den Verbrauchern.
In der Resolution des Weltkongresses werden die nationalen Regierungen u. a. aufgefordert, aktiv die UN-Leitlinien für Verbraucherschutz umzusetzen und eine Politik im Dreiklang von Rechtsetzung, Verbesserung der Interessenvertretung von Verbrauchern und Erhöhung ihrer individuellen Fähigkeiten zur Wahrnehmung ihrer Rechte durchzuführen. An Unternehmen und Regierungen wird appelliert, umweltfreundliche Technologien zu entwickeln und zu fördern ebenso wie alternative Energien. Bei Lebensmitteln fordert der Weltverbraucherverband für genetisch veränderte Produkte eine klare und lückenlose Kennzeichnung, damit die Verbraucher ihre Kaufentscheidung bewusst treffen können, und spricht sich gegen die Verwendung von Hormonen und Antibiotika in der Tierernährung aus. In Bezug auf den Welthandel bekräftigt die Organisation ihre Forderungen nach mehr Transparenz der WTO und stärkerer Einbeziehung der Verbraucherinteressen in die Arbeit der Welthandelsorganisation.
Consumers International mit Sitz in London und weiteren Regionalbüros in Afrika, Asien und Lateinamerika wurde 1960 gegründet und vertritt heute die Interessen von mehr als 260 Verbraucherorganisationen aus rund 120 Ländern. Sie ist die einzige weltweit tätige Dachorganisation im Bereich Verbraucherschutz.
Quelle und Kontaktadresse:
Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände e.V. (AGV)
Heilsbachstr. 20
53123 Bonn
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