Pressemitteilung | Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB)

Verbot von E10 wäre wirkungslose Symbolpolitik

(Berlin) - Biodiesel aus Deutschland wurde im vergangenen Jahr zu 84,7 Prozent aus Rapsöl hergestellt. Als Koppelprodukt entstanden dabei rund 3,2 Mio. Tonnen eiweißhaltiges Tierfuttermittel, was rund 37,6 Prozent des deutschen Verbrauchs darstellt. Abfälle wie Altspeise- und Tierfette bilden mit knapp über zehn Prozent die zweitgrößte Rohstoffbasis für den alternativen Kraftstoff. Die deutschen Biodieselproduzenten verwendeten kaum Soja - drei Prozent - und mit 1,6 Prozent praktisch kein Palmöl. Dies geht aus einer aktuellen Mitgliederbefragung des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB) hervor. Biokraftstoffe hatten 2012 einen Anteil von 6,4 Prozent am gesamten deutschen Dieselmarkt. "Die deutschen Biodieselhersteller nutzen ganz überwiegend hierzulande, nachhaltig produzierte Rohstoffe. Sie leisten damit einen Beitrag zur heimischen Wertschöpfung und zur Einsparung fossiler Kraftstoffe", sagte Elmar Baumann, Geschäftsführer des Verbandes der Deutschen Biokraftstoffindustrie (VDB). Insgesamt produzierten die deutschen Hersteller, die zum Teil nicht im VDB organisiert sind, im Jahr 2012 rund 2,6 Millionen Tonnen Biodiesel.

Biodiesel und Bioethanol sicherten im Jahr 2012 rund 23.000 Arbeitsplätze in Deutschland, wobei die gesamte Produktionskette vom Anbau des Rohstoffs bis zum fertigen Kraftstoff berücksichtigt wurde. Insgesamt sparten Biokraftstoffe nach vorläufigen Angaben des Bundesumweltministeriums im vergangenen Jahr etwa 4,7 Mio. Tonnen CO2-Emissionen ein. Aufgrund der Kaskadennutzung der Biomasse spart Biodiesel aus Abfällen im Vergleich zu fossilem Kraftstoff besonders viele Treibhausgasemissionen. Er stößt 83 Prozent weniger Treibhausgase aus als herkömmlicher Diesel.

"Der Beitrag von heimischen Rohstoffen zur Eiweißfuttermittelversorgung ist in den vergangenen Jahren aufgrund der Ausweitung der Biokraftstoffproduktion dramatisch angestiegen", sagte Baumann. Die Rapskörner werden zu 60 Prozent zu Rapsschrot verarbeitet, also Futtermittel, während nur 40 Prozent zu Pflanzenöl umgewandelt wird, aus dem Biodiesel produziert werden kann. "Wenn in Deutschland und Europa weniger Biodiesel hergestellt wird, bedeutet dies automatisch, dass mehr Sojaschrot als Futtermittel importiert werden muss. Dieses Eiweißfuttermittel stammt zu großen Teilen aus Südamerika", sagte Baumann.

Für Biokraftstoffe gilt die Nachhaltigkeitsverordnung, wonach sie mindestens 35 Prozent weniger Treibhausgase emittieren müssen als fossiler Kraftstoff - gemessen wird der gesamte Produktionsprozess vom Ackerbau über die Düngung bis zur Herstellung des Kraftstoffes. Zudem dürfen die Rohstoffe nicht von besonders schützenswerten Flächen stammen, wie zum Beispiel ehemaligen Regenwaldflächen oder Torfmooren.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. (VDB) Frank Brühning, Pressesprecher Am Weidendamm 1a, 10117 Berlin Telefon: (030) 72625911, Telefax: (030) 72625919

(cl)

NEWS TEILEN: